Deutscher Ex-General soll für Nato Pipeline-Schutz verbessern
Pipelines und kritische Infrastrukturen in den Meeren sollen besser geschützt werden. Damit wurde der deutsche Ex-General Hans-Werner Wiermann beauftragt.
Das Wichtigste in Kürze
- An den Nord-Stream-Röhren kam es zu einem mutmasslichen Sabotageakt.
- Jetzt will die Nato die Pipelines in den Meeren besser schützen.
- Die Koordinierungszelle wurde dem deutschen Ex-General Hans-Werner Wiermann übertragen.
Der frühere deutsche Drei-Sterne-General Hans-Werner Wiermann wird die neue Koordinierungszelle der Nato für einen besseren Schutz von Pipelines und anderer kritischer Infrastruktur in den Meeren führen. Das kündigte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch nach einem Treffen der Verteidigungsminister der Bündnisstaaten in Brüssel an.
Wiermann war im vergangenen August in Berlin mit einem Grossen Zapfenstreich in den Ruhestand verabschiedet worden. Davor war der Generalleutnant drei Jahre lang Chef des internationalen Militärstabes im Nato-Hauptquartier in Brüssel gewesen.
Reaktion auf mutmassliche Sabotageakte
Die Einrichtung der neuen Koordinierungszelle ist eine Reaktion des Militärbündnisses auf die mutmasslichen Sabotageakte gegen die Erdgasleitungen Nord Stream 1 und Nord Stream 2. Sie soll nach Angaben von Stoltenberg unter anderem kritische Schwachstellen beim Schutz der Infrastruktur identifizieren und die Zusammenarbeit mit der Industrie stärken. Im nächsten Schritt könnten besonders gefährdete Pipelines oder Unterwasser-Kabel dann besser überwacht werden – zum Beispiel auch mit Unterwasserdrohnen oder U-Booten.
An den beiden Röhren von Nord Stream 1 und einer Röhre von Nord Stream 2 in der Ostsee waren nach Explosionen Ende September schwere Beschädigungen und mehrere Unterwasser-Lecks entdeckt worden. Bisherigen Erkenntnissen zufolge hatten sich mindestens zwei Detonationen ereignet, die zu vier Lecks führten. Die Lecks in den Pipelines, die von Russland nach Deutschland führen, befinden sich in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm teils in dänischen, teils in schwedischen Gewässern. Tagelang traten enorme Gasmengen aus. Unter anderem die EU, die Nato sowie Sicherheitskreise hatten schon unmittelbar darauf von Sabotage als Ursache für die Explosionen gesprochen. Bislang ist unklar, wer dafür verantwortlich ist.