Deutscher Minister warnt vor Umdeutung der Symbole des NS-Widerstands
Am 74. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 hat Deutschlands Aussenminister Heiko Maas zum Widerstand gegen rechtspopulistische Tendenzen aufgerufen.
Der SPD-Politiker bezeichnete es am Freitag zugleich als «beschämend», wenn sich heutzutage ausgerechnet jene auf «Recht zum Widerstand» beriefen, die Volksvertreter lautstark als «Volksverräter» schmähten, die Erinnerung als «Schuldkult» abkanzelten und freie Medien als «Lügenpresse» diffamierten. «Und deshalb darf es kein feines Schweigen geben, wenn Wutbürger und Ewiggestrige solche Symbole des Widerstands perfide umdeuten», mahnte Maas.
Das Wichtigste in Kürze
- Heiko Mass hat zum Widerstand gegen rechtspopulistische Tendenzen aufgerufen.
- Vor 74 Jahren war ein Attentat auf Adolf Hitler gescheitert.
Das Misslungene Hitler-Attentat
Am 20. Juli 1944 hatten Wehrmachtsoffiziere um Claus Schenk Graf von Stauffenberg vergeblich versucht, Hitler mit einer Bombe zu töten und den Zweiten Krieg zu beenden. Stauffenberg und drei Mitverschwörer wurden noch am Abend des Attentats im Innenhof des Bendlerblocks in Berlin – ein damals von der Wehrmacht genutzter Gebäudekomplex, heute zweiter Dienstsitz des deutschen Verteidigungsministeriums - erschossen. In den folgenden Wochen und Monaten richteten die Nazis 89 weitere Beteiligte und Unterstützer hin.
Vertreter aus Politik und Gesellschaft hatten sich am Freitag im Ehrenhof des Bendlerblocks zu einer Gedenkveranstaltung versammelt. Am späten Nachmittag sollten Bundeswehr-Rekruten auf dem dortigen Paradeplatz ihr feierliches Gelöbnis ablegen.