Deutschland darf Wasserstoffproduktion mit Staatshilfe unterstützen
Deutschland erhält EU-Genehmigung zur Förderung der Wasserstoffproduktion.
Deutschland darf nach einer Entscheidung der EU-Kommission die Produktion von klimafreundlichem Wasserstoff mit Staatshilfe in Höhe von 350 Millionen Euro unterstützen. Dies werde dazu beitragen, die Energieimporte aus Russland weiter zu verringern und die EU-Klimaziele zu erreichen, teilte die EU-Kommission am Freitag mit.
Konkret werde mit der genehmigten Regelung der Bau einer Elektrolysekapazität von bis zu 90 Megawatt unterstützt. Die Zuschüsse können über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren gewährt werden.
Die Massnahme werde einen Beitrag dazu leisten, dass Deutschland seine inländische Elektrolysekapazität bis 2030 auf mindestens 10 Gigawatt ausbauen könne. Zur Grösseneinordnung: Auf dem Gelände des Shell Energy und Chemical Parks bei Köln steht beispielsweise eine PEM-Wasserstoff-Elektrolyse-Anlage zur Herstellung von «grünem» Wasserstoff mit einer Leistung von 10 MW. Diese Anlage kann jährlich bis zu 1300 Tonnen Wasserstoff produzieren.
Zukunftstechnologie «grüner» Wasserstoff
Der Gesamtbedarf an Wasserstoff in Deutschland wird derzeit auf 1,65 Millionen Tonnen geschätzt. Klimaneutral erzeugter Wasserstoff soll im künftigen Wirtschaftssystem eine zentrale Rolle spielen. Als Energieträger soll er in neuen Gaskraftwerken Strom erzeugen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.
In der Industrie soll er etwa bei der Stahlherstellung Kohlenstoff ersetzen und so grosse Mengen klimaschädliches Kohlendioxid vermeiden.
Staatshilfe unterliegt in der EU strengen Regeln, um Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden. Damit soll verhindert werden, dass finanzstarke Länder wie Deutschland und Frankreich ihren Unternehmen unverhältnismässige Vorteile gegenüber Unternehmen aus kleineren Ländern verschaffen könnten.