Die Azoren rüsten sich für Hurrikan «Lorenzo»
Morgen Mittwoch fegt Hurrikan «Lorenzo» voraussichtlich über die Azoren-Inseln Portugals. Die Bewohner rüsten sich nun für die Ankunft des Sturms.
Das Wichtigste in Kürze
- Am frühen Mittwochmorgen soll der Hurrikan «Lorenzo» auf die Azoren treffen.
- Die Insel-Bewohner rüsten sich nun für den Sturm.
- Der Hurrikan wurde zwar abgeschwächt auf Stufe 2, sei aber immer noch gefährlich.
Obwohl sich der Hurrikan am Montag abschwächte und nur noch auf Stufe 2 ist, bereiten sich die Inselbewohner auf heftige Winde und Sturzfluten vor. «Wir müssen unser Eigentum schützen, denn wenn der Hurrikan mit Kraft auf uns trifft, wird es verheerend», sagte Alcino Machado, der auf der Terceira lebt, gegenüber Reuters.
Doch längst nicht alle zeigen sich so besorgt wie Machado. Laut Jose Eliseu werden Hurrikane oft umgelenkt, bevor sie die Inseln erreichen. Die Insel-Bewohner seien an Hurrikan- und Sturmwarnungen gewöhnt. Eliseu ist deshalb gelassen: «Wenn man zuviel davor warnt und daran denkt, passiert es plötzlich wirklich, sagte er der Nachrichtenagentur.
«Lorenzo» verstärkte sich am Samstagabend kurzzeitig auf einen Hurrikan der Kategorie 5 und wurde als stärkster Hurrikan, der je im hohen Norden und Osten des Atlantiks wütete, verzeichnet.
Seitdem wurde er jedoch auf Kategorie 2 herabgestuft, teilte das in Miami ansässige «National Hurricane Center» (NHC) mit.
Strenge Sicherheitsvorkehrungen wegen Hurrikan
Wie das NHC am Montag mitteilte, bewegt sich «Lorenzo» mit 20 Stundenkilometern nach Norden. Das Auge des Sturms werde voraussichtlich am Mittwoch in der Nähe der Azoren vorbeiziehen. Während für die nächsten zwei Tage eine weitere Abschwächung erwartet wird, sollte Lorenzo ein grosser und starker Hurrikan bleiben.
Die portugiesische Zivilschutzbehörde hat deshalb die Menschen aufgefordert, umsturzgefährdete Bäume zu fällen und Entwässerungssysteme freizuhalten. Weiter sollen die Bewohner ihre Tiere in Unterkünften unterbringen und die Behörden kontaktieren, falls ihnen Undichtigkeiten, seltsame Geräusche oder Risse in den Wänden auffallen.
Regen könnte zu gefährlichen Fluten führen
Bei Windgeschwindigkeiten von 170 Stundenkilometern wird Lorenzo am Dienstag und Mittwoch bis zu 10 Zentimeter Regen auf einen Grossteil der westlichen Azoren nieder peitschen lassen. «Dieser Niederschlag könnte lebensbedrohliche Sturzfluten auf den westlichen Azoren verursachen», warnt das NHC.
Die Wirtschaft der Azoren ist in hohem Masse von Landwirtschaft, Fischerei und Tourismus abhängig. Diese könnten durch das katastrophale Wetter leicht gestört werden.
«Lorenzo» nimmt Kurs auf Westeuropa
Nach den Azoren nimmt der Hurrikan dann voraussichtlich weiter Kurs Richtung Westeuropa. Die Schweiz bleibt von «Lorenzo» verschont.
«Wir spüren einfach noch die Ausläufer. Aber das kann natürlich im Einzelfall mal ein Sturmtief oder eine Kaltfront sein, gekoppelt miteinander kann es schon kräftig ausfallen», meint Felix Blumer gegenüber Nau.