documenta: Werk mit antisemitischen Motiven wird verdeckt
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Werk an der documenta wurde wegen antisemitischer Motive kritisiert.
- Die Arbeit eines indonesischen Kollektivs wird nun verdeckt.
- Die Leitung der Kasseler Kunstausstellung bedauert die «Verletzung von Gefühlen».
Antisemitische Motive eines auf der Kasseler Kunstausstellung documenta gezeigten Werks wurden scharf kritisiert. Nun hat die Leitung der Kasseler Kunstmesse entschieden, das Werk abzudecken. Dies gab die documenta am Montagabend auf ihrer Website bekannt.
Neben der Verdeckung der Arbeit eines indonesischen Künstlerkollektivs am Friedrichsplatz werde auch eine Erklärung dazu installiert. «Alle Beteiligten bedauern, dass auf diese Weise Gefühle verletzt wurden.»
Das verantwortliche Kollektiv Taring Padi betonte, dass es sich «für die Unterstützung und den Respekt von Vielfalt einsetzt». Die Arbeit enthalte «keine Inhalte, die darauf abzielen, irgendwelche Bevölkerungsgruppen auf negative Weise darzustellen».
Sowohl Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) als auch der Zentralrat der Juden und die israelische Botschaft hatten die Bildelemente zuvor kritisiert. Die Elemente seien antisemitisch, es wurden Konsequenzen gefordert.
Kritik an Umgang mit Israel
Schon im Vorfeld der Ausstellung war deren Organisation vor allem wegen des Umgangs mit Israel kontrovers diskutiert worden. Kritik gab es besonders an dem indonesischen Kunstkollektiv Ruangrupa, dem die künstlerische Leitung übertragen worden war. Ruangrupa wurde vorgeworfen, Organisationen einzubeziehen, die das Existenzrecht Israels infrage stellten oder einen Boykott des Landes unterstützten.