Dominik Duka: Jan Graubner wird Nachfolger des Prager Erzbischofs
Das Wichtigste in Kürze
- Der 73-jährige Jan Graubner übernimmt die Position des Erzbischofs von Prag.
- Dominik Duka (79) kündigte seinen Rücktritt von der Position an.
Der katholische Erzbischof Prags, Dominik Duka, geht mit 79 Jahren in den Ruhestand. Zum Nachfolger ernannte Papst Franziskus am Freitag den bisherigen Erzbischof von Olomouc, Jan Graubner (73). Das teilte ein Sprecher der katholischen Kirche mit.
Kardinal Duka hatte vor kurzem mit kontroversen Aussagen über Vergewaltigungen durch russische Soldaten im Ukraine-Krieg für Empörung gesorgt.
Die Soldaten seien oft selbst «Opfer der stärksten Emotionen und Leidenschaften», schrieb Duka in einem Blog für das Internetportal aktualne.cz. Hass und die Schrecken des Kampfes würden «eine Art Amok-Zustand» hervorbringen, argumentierte der Kirchenvertreter.
Dominik Duka war während Kommunismus im Gefängnis
Frauenorganisationen und Politiker reagierten entsetzt. Der Prager Oberbürgermeister Zdenek Hrib sprach von einem «völlig inakzeptablen Verständnis für diese Verbrechen».
Duka stand seit 2010 an der Spitze der böhmischen Kirchenprovinz der katholischen Kirche. In der Zeit des Kommunismus verbrachte das Mitglied des Dominikanerordens einige Zeit im Gefängnis.
Bei der jüngsten Volkszählung 2021 bekannten sich noch rund 741 000 der 10,5 Millionen Einwohner Tschechiens zur katholischen Kirche. Dreissig Jahre zuvor waren es noch mehr als vier Millionen Menschen gewesen.