Drei Dschihad-Mitglieder von israelischer Einheit getötet
Nach einer Anschlagswelle gehen israelische Sicherheitskräfte gezielt gegen militante Palästinenser im besetzten Westjordanland vor. Drei bewaffnete Palästinenser wurden in der Nacht zum Samstag in Araba nahe der Stadt Dschenin von einer israelischen Einheit getötet. Der militärische Arm des Islamischen Dschihad bestätigte, sie seien Mitglieder der islamistischen Organisation gewesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Israels Inlandsgeheimdienst Schin Bet teilte mit, es handele sich um eine Terrorzelle, die für einen Anschlag nahe Tulkarem verantwortlich gewesen sei.
Die Männer hätten zudem aktuell neue Attacken geplant. Bei dem Versuch, sie festzunehmen, hätten sie auf eine gemeinsame Einheit der Armee, der Polizei und von Schin Bet geschossen. Die Sicherheitskräfte hätten zurückgeschossen. Bei den Männern, die in einem Auto unterwegs waren, seien Waffen und Handgranaten gefunden worden. Unter den israelischen Einsatzkräften habe es Verletzte gegeben.
Die Armee teilte mit, bei einem Einsatz nahe der Stadt Tulkarem sei später ein viertes und letztes mutmassliches Mitglied der Zelle festgenommen worden. Ein Sturmgewehr des Typs M16 und Munition in seinem Besitz seien sichergestellt worden.
Der israelische Regierungschef Naftali Bennett sprach bei einer Sicherheitsberatung am Samstagabend von einer «tickenden Bombe». Die Mitglieder der Zelle seien unterwegs zu einem Anschlag gewesen, bekräftigte er auch am Sonntag. Man rechne mit weiteren versuchten Anschlägen und bemühe sich, diese zu verhindern. Israels Sicherheitskräfte seien in höchster Alarmbereitschaft.
Seit Anfang vergangener Woche sind in Israel bei einer Anschlagserie elf Menschen getötet wurden. Das Land befürchtet weitere Gewaltakte während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der am Samstag begonnen hat. Die Anschläge markierten die blutigste Woche in Israel seit 16 Jahren.
Am Freitag war in Hebron ein 29-jähriger Palästinenser bei Zusammenstössen mit israelischen Soldaten getötet worden. Am Donnerstag wurden bereits drei Palästinenser im besetzten Westjordanland getötet - zwei bei einem israelischen Militäreinsatz und einer bei seinem eigenen Angriff.
Nabil Abu Rudeineh, Sprecher des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas, verurteilte den israelischen Einsatz gegen die Dschihad-Mitglieder nahe Dschenin und warnte vor einer «Explosion» der Gewalt in der Region.