Drei Tote: Demo gegen Untersuchungen der Beirut-Explosion eskaliert
In der libanesischen Hauptstadt Beirut sind während einer Kundgebung mindestens drei Menschen getötet und 20 weitere verletzt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer Kundgebung in Beirut starben drei Menschen, 20 weitere Personen wurden verletzt.
- Ziel war, den für die Explosionsuntersuchungen verantwortlichen Richter abzusetzen.
- Die Ermittlungen zur Explosion im Libanon werden nun aber fortgesetzt.
In der libanesischen Hauptstadt Beirut sind während einer Kundgebung mindestens drei Menschen getötet und 20 weitere verletzt worden. Am Donnerstag teilten Vertreter des Gesundheitswesens mit, dass alle diese Todes- und Verletzungsfälle durch Schusswaffen verursacht worden seien.
Die Kundgebung hatte die Entlassung des Richters Tarek Bitar zum Ziel. Er leitet die Untersuchungen zur Explosionskatastrophe vom August 2020. Zu der Kundgebung hatten die schiitischen Bewegungen Hisbollah und Amal aufgerufen.
Seit einiger Zeit mehren sich im Libanon die Forderungen, den Richter Tarek Bitar seiner Funktion zu entheben. Zu den prominenten Politikern, die dies fordern, zählt Hisbollah-Chef Hasan Nasrallah.
Ermittlungen zu Explosion werden fortgesetzt
Bitar hatte auf richterliche Anordnung hin seine Ermittlungen am Dienstag zum zweiten Mal innerhalb eines Monats vorläufig unterbrechen müssen. Anlass war eine Klage zweier Ex-Minister. Bitar hatte die beiden Politiker zu einer Vernehmung vorgeladen. An diesem Donnerstag entschied das Kassationsgericht dann aber, dass Bitar seine Ermittlungen fortsetzen kann.
Am 4. August 2020 waren im Hafen von Beirut hunderte Tonnen falsch gelagertes Ammoniumnitrat detoniert. Die Explosion machte ganze Stadtteile der libanesischen Hauptstadt dem Erdboden gleich, mehr als 200 Menschen wurden getötet. Die Regierung des damaligen Ministerpräsidenten Hassan Diab trat in der Folge zurück.