Die Schweizer Behörden liefern einen mutmasslichen Bombendroher nicht an Österreich aus. Der 20-Jährige wurde wieder auf freien Fuss gesetzt.
Österreich
Ein österreichischer Polizist im Einsatz. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen Bombendrohungen wurde ein 20-jähriger Schweizer vorläufig festgenommen.
  • Die Taten richteten sich gegen Einrichtungen in Österreich.
  • Die Schweiz will den jungen Mann nicht ausliefern, er ist wieder auf freiem Fuss.
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Nach einer Serie von Bombendrohungen gegen zahlreiche Einrichtungen in Österreich ist ein tatverdächtiger 20-jähriger Schweizer im Zuge einer Razzia vorläufig festgenommen worden. Der Mann wurde danach laut Angaben der Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuss gesetzt.

Eine Untersuchungshaft wurde nicht beantragt, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Gallen der Nachrichtenagentur APA am Mittwoch sagte. Der Mann wird demzufolge von den Schweizer Behörden nicht an Österreich ausgeliefert. «Als Schweizer Staatsbürger müsste er zustimmen, das hat er nicht», sagte der Sprecher.

Die österreichischen Behörden ermitteln seit dem 30. September wegen insgesamt österreichweit 27 anonymen Bombendrohungen, die dabei stets per E-Mail eingegangen waren.

Unterbrechungen im Zugverkehr

Insbesondere Bahnhöfe waren stark betroffen, jedoch gingen zuletzt auch Drohungen gegen Schulen und Einkaufszentren ein. Die darauffolgenden Polizeieinsätze hatten mitunter zu Räumungen geführt.

Laut den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) waren allein von den ersten fünf Bombendrohungen an Bahnhöfen rund 450 Züge sowie Tausende Fahrgäste betroffen. Insgesamt sei es dabei zu Unterbrechungen des Zugverkehrs im Ausmass von rund acht Stunden gekommen, erklärten die Bundesbahnen.

Der Staatsschutz in Österreich ermittelte den 20-jährigen Schweizer als «dringend» Tatverdächtigen. Gegen ihn war ein europäischer Haftbefehl erlassen worden.

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