Ein Jahr nach Schüssen in Schwulen-Bar: Pride zieht durch Oslo
Gut ein Jahr nach den tödlichen Schüssen in einer Schwulen-Bar in Oslo ist wieder eine grosse Pride-Parade durch die norwegische Hauptstadt gezogen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Oslo ist am Samstag eine grosse Pride-Parade durch die Stadt gezogen.
- Die Polizei schätzte die Menge auf 50'000 bis 60'000 Menschen.
- Vor etwas mehr als einem Jahr schoss in Oslo ein Amokläufer in einer Schwulenbar um sich.
«Wir haben uns die Stadt zurückerobert», sagte Mit-Organisator Inge Alexander Gjestvang am Samstag dem Sender NTB zufolge. Die Polizei schätzte die Menge auf 50'000 bis 60'000 Menschen. «Ganz Oslo auf die Strasse zu bringen, ist ziemlich bewegend», sagte Regierungschef Jonas Gahr Støre, der in der Menge mitlief.
«Denn es zeigt, dass sich die ganze Stadt für eine gefährdete Minderheit einsetzt.» Justizministerin Emilie Enger Mehl betonte: «Die queere Community hat es verdient.»
Trauma vom letzten Jahr
In der Nacht zum 25. Juni 2022 hatte ein Angreifer in der Nähe einer beliebten Schwulen-Bar in Oslo Schüsse abgefeuert. Zwei Menschen starben, 21 weitere wurden verletzt.
Die ursprünglich am selben Wochenende geplante Pride-Parade wurde daraufhin kurzfristig abgesagt. Die Attacke wurde vom Geheimdienst als islamistischer Terroranschlag eingestuft.
«Pride» ist das englische Wort für Stolz. Bei Pride-Veranstaltungen gehen etwa Schwule, Lesben, Bisexuelle oder Trans-Menschen auf die Strasse, um für ihre Rechte einzutreten.