Eine neu identifizierte Archaeopteryx Art ist mehr Vogel als Dino
Ein Forscherteam hat eine neue Archaeopteryx-Art identifiziert. Das Urvogel-Fossil ist rund 400'000 Jahre jünger und heutigen Vögeln ähnlicher als Dinos.
Das Wichtigste in Kürze
- In Bayern wurde vermutlich eine neue Art des Archaeopteryx gefunden.
- Kritiker sind skeptisch aufgrund des schlechten Verständnis der Unterarten des Urvogels.
Forschende haben nach eigenen Angaben eine neue Art des Urvogels Archaeopteryx identifiziert. Sie besitzt mehr Gemeinsamkeiten mit heutigen Vögeln, als mit ihren Dinosaurier-Vorfahren. Besser als in früheren Studien könne man nun schlüssig zeigen, dass der Archaeopteryx ein ursprünglicher Vorläufer der Vögel sei, schreibt das Forscherteam um Per Ahlberg von der Universität Uppsala in Schweden im Fachjournal «Historical Biology».
Die Erkenntnisse gewannen die Wissenschaftler in der European Synchrotron Radiation Facility (ESRF), einer Grossforschungseinrichtung in Grenoble (F). Mit einer hochauflösenden Computertomographie wurde das Fossil eines Urvogels aus einem Steinbruch im bayerisch-schwäbischen Ort Daiting dort untersucht. Die Forscher nannten die neue Art Archaeopteryx albersdoerferi – nach dem Eigentümer des Fossils, dem Paläontologen Raimund Albersdörfer.
Gefundenes Fossil jünger als vorherige
Weltweit sind nur rund ein Dutzend Archaeopteryx-Exemplare bekannt, die alle aus Bayern stammen. Ihr Alter wird auf etwa 150 Millionen Jahre geschätzt. Der Urvogel aus Daiting gilt als Besonderheit, weil er rund 400'000 Jahre jünger ist, als die anderen. Das nun so gründlich untersuchte Archaeopteryx-Exemplar ist das achte, das gefunden wurde. In Kürze soll es im bayrischen Denkendorf im Dinosaurier-Museum Altmühltal ausgestellt werden.
Oliver Rauhut von der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie in München ist skeptisch, ob es sich tatsächlich um eine neue Art handelt. Beim Archaeopteryx habe man noch ein sehr schlechtes Verständnis der Unterteilung in Arten, sagte der Paläontologe. Das Daitinger Exemplar sei zudem mit einer extrem detaillierten Computertomographie untersucht worden. Die Frage sei, was man finden würde, wenn man die anderen genauso untersuchen würde.