Eine Eishöhle in Island ist eingestürzt. Zwei Menschen wurden im Eis eingeschlossen, eine Person wurde getötet. Die Suche wurde in der Nacht unterbrochen.
Die Gegend ist bei Touristen beliebt. (Archivbild)
Die Gegend ist bei Touristen beliebt. (Archivbild) - Steffen Trumpf/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Island ist eine Eishöhle eingestürzt, als eine Gruppe Touristen diese besuchte.
  • Mindestens zwei Menschen sind in der Höhle eingeschlossen, eine Person kam ums Leben.
  • Die Rettungsarbeiten wurden in der Nacht eingestellt und werden am Morgen fortgesetzt.
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Auf Island ist am Sonntagnachmittag eine Eishöhle eingestürzt, als dort gerade eine Gruppe von Touristen unterwegs war. Am Breidamerkurjökul wurde deshalb ein Gruppenunfallplan aktiviert. Nach Angaben nationaler Nachrichtenagenturen kam es etwa um 15 Uhr zu dem Einsturz.

Die Gruppe bestand demnach aus 25 Personen, die die Höhle Gletscher Breidamerkurjökull im Rahmen einer Führung besichtigte, als das Unglück geschah.

Die meisten von ihnen waren zum Zeitpunkt des Einsturzes ausserhalb der Höhe, andere wurden von herabstürzenden Brocken getroffen. Nach ersten Erkenntnissen wurden zwei Menschen schwer verletzt – und zwei sollen noch im Eis eingeschlossen sein.

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Einer der verletzten Personen soll Berichten zufolge mit dem Helikopter in ein Spital in Reykjavík gebracht worden sein. In der Nacht auf Montag hiess es dann, dass einer der beiden schwerverletzten Personen noch an der Unglücksstelle verstorben sei.

Aufgrund der Gefahren am Unfallort ist um Mitternacht entschieden worden, die Suche für die Nacht einzustellen. Am Montagmorgen soll es weiter gehen.

«Unmöglich zu sagen, wie lange die Rettung dauern wird»

Zwei Helikopter der Küstenwache sowie ein Rettungsteam, darunter spezialisierte Höhlenretter und die Polizei wurden am Sonntagnachmittag zum Unfallort geschickt. Laut dem Sprecher der Landsbjargar-Unfallverhütungsvereinigung, arbeiten etwa 200 Menschen an der Rettungsaktion in der Eishöhle.

Eine Behördensprecherin sagte gegenüber «icelandreview.com», dass die Bedingungen auf dem Gletscher sehr schwierig seien. Da die Unfallstelle unzugänglich ist, kann beispielsweise kein schweres Gerät zur Unfallstelle gebracht werden.

Eishöhle Island
Der Breidamerkurjökull im Südosten der Atlantik-Insel ist der Ausläufer des Gletschers Vatnajökull, der an der Gletscherlagune Jökulsarlon liegt. - Google Maps

Der leitende Beamte bei der Polizei in Southland sagte gegenüber lokalen Medien am Abend, dass das Eis sei sehr dicht sei, aber zumindest habe man eine Vorstellung, wo die Verschütteten sich befinden. Kontakt zu ihnen gebe es aber nicht.

Ein Tourist, der wenige Minuten vorher die Höhle besichtigt hatte, aber erst bei der Rückkehr ins Hotel von dem Einsturz hörte, sagte zum Sender «RÚV», sie sei nur drei bis fünf Meter tief. Inzwischen ist auch bekannt, dass die Besucher sich in einer Schlucht zwischen den Eingängen zur Eishöhle befanden, als die Wand über ihnen einstürzte, und nicht in der Höhle selbst.

Beliebtes Touristenziel in Island

Der Breidamerkurjökull im Südosten der Atlantik-Insel ist der Ausläufer des Gletschers Vatnajökull, der an der Gletscherlagune Jökulsarlon liegt. Der See mit seinen schwimmenden Eisbergen ist eine der grössten Touristenattraktionen Islands und war Drehort für bekannte Hollywoodfilme wie «James Bond» sowie «Tomb Raider» mit Angelina Jolie.

In der Region werden zahlreiche Wanderungen durch Eishöhlen angeboten.

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