Eisfläche der Arktis dramatisch geschrumpft
Die Eisfläche der Arktis ist so klein wie seit sieben Jahren nicht mehr. Wird es dort in ein paar Jahrzehnten eisfreie Sommer geben?
Das Wichtigste in Kürze
- Das Schmelzen der Arktis geht weiter, sie ist so klein wie seit sieben Jahren nicht mehr.
- Forscher befürchten, dass es bald eisfreie Sommer geben könnte.
Die von Meereis bedeckte Fläche in der Arktis ist so klein wie seit sieben Jahren nicht mehr. Nur noch rund 3,9 Millionen Quadratkilometer des Arktischen Ozeans seien zum Ende der Schmelzperiode mit Meereis bedeckt. Dies teilte das Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven mit.
So sank das jährliche Minimum erst zum zweiten Mal seit Beginn der Satellitenmessungen im Jahr 1979 unter vier Millionen Quadratkilometer.
Die Wissenschaftler werden erst im Oktober die endgültige Bilanz für 2019 ziehen. Mit einem neuen Negativrekord rechnen sie aber nicht. 2012 war eine Meereisausdehnung von nur 3,4 Millionen Quadratkilometern beobachtet worden.
Eisfreie Sommer in Zukunft sehr wahrscheinlich
«Rekord oder nicht, dieses Jahr bestätigt den weiteren langfristigen klimabedingten Rückgang des Eises in der Arktis. Damit wird es immer wahrscheinlicher, dass es in ein paar Jahrzehnten eisfreie Sommer in der Arktis geben wird.» Dies sagte Christian Haas, Geophysiker und Leiter der Meereissektion am AWI.
«Dies bedeutet einschneidende Veränderungen für die Arktis. Mit Konsequenzen für das Klima- und Ökosystem und uns Menschen, einschliesslich in Europa», betonte er.
Unter der Leitung des AWI startet der Eisbrecher «Polarstern» am 20. September vom norwegischen Tromsø aus. Ein Jahr lang soll er mit dem Packeis durch die Zentralarktis driften. Dabei wollen die Wissenschaftler mehr über den Klimawandel erfahren.