Der Scheich von Dubai liess seine Töchter entführen und foltern
Ein britisches Gericht hat Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum für die Entführung zwei seiner Töchter verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein britisches Gericht hat den Emir von Dubai verurteilt.
- Grund: Er hat zwei seiner Töchter entführt und eine seiner Ehefrauen eingeschüchtert.
Diese Geschichte hätte Hollywood nicht besser schreiben können!
Ein britisches Gericht hat den Emir von Dubai, Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktum (70) verurteilt. Grund: Er hat zwei seiner Töchter entführt und eine seiner Ehefrauen eingeschüchtert.
Dies geht aus Gerichtsurteilen des High Courts in London hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurden. Der Scheich hatte bis zuletzt versucht, ihre Veröffentlichung zu verhindern, war damit aber vor dem Obersten Gericht gescheitert.
Prinzessin Haya Bint al-Hussein, die sechste Frau des Emirs und Halbschwester des jordanischen Königs Abdullah II., hatte im vergangenen Sommer international für Aufsehen gesorgt.
Sie flüchtete mit ihren acht und zwölf Jahre alten Kindern nach Grossbritannien. Vor einem Gericht beantragte die 45-Jährige für ihre Kinder Schutz vor Zwangsehe. Zudem beantragte sie für sich selbst Schutz vor körperlichen Übergriffen.
Zudem wollte sie ihre Kinder unter Vormundschaft des Gerichts stellen. Ihr Ehemann fordert dagegen die Rückkehr der gemeinsamen Kinder nach Dubai.
Vor ihrer Hochzeit mit dem Scheich 2004 führte die Prinzessin die jordanische Reit-Olympiamannschaft an. Sie ist die sechste Frau des Emirs, der Schätzungen zufolge mehr als 20 Kinder haben soll.
Der Scheich fühlt sich im Prozess nicht genug beachtet
In seinem Urteil bestätigte Richter Andrew McFarlane auch die Vorwürfe von Prinzessin Hayas Anwalt Charles Geekie. Demnach soll der Emir auch für die Entführungen seiner erwachsenen Töchter verantwortlich sein. Scheicha Schamsa und Scheicha Latifa wurden in den Jahren 2000, 2002 und 2018 entführt.
In einer Erklärung wies Scheich Mohammed die Vorwürfe entschieden zurück. Er versicherte, er habe das Oberste Gericht angerufen, um die Interessen seiner Kinder zu schützen.
Diese genössen nun weniger Schutz vor den Medien als Kinder in anderen Familienstreitigkeiten. Den Prozess bezeichnete er als «einseitig». Als Regierungschef habe er sich nicht an der Erforschung der Fakten durch das Gericht beteiligen können.