Energiekrise: Ukraine befürchtet schwersten Winter ihrer Geschichte
Die Ukraine bereitet sich auf einen kalten und dunklen Winter vor. Die Schäden in der Energieinfrastruktur wegen des Krieges summierten sich.
Die Ukraine geht angesichts der durch russische Angriffe zerstörten Strom- und Energieinfrastruktur des Landes von einem kalten und dunklen Winter aus. «Wir stehen vor dem härtesten Winter in unserer Geschichte», sagte der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko bei einer Videokonferenz. Dieser Winter werde noch viel schwerer als der vorangegangene, weil sich die Schäden durch die andauernden russischen Angriffe summiert hätten. Die russische Armee verwende verschiedene Waffen in kombinierten Attacken, um möglichst grosse Zerstörungen anzurichten, sagte er.
In einem warmen Winter liege der Stromverbrauch bei etwa 18 Gigawatt, in einem kalten seien es 19 Gigawatt. Zudem müssten noch Reserven von einem Gigawatt geschaffen werden, sagte Haluschtschenko der Deutschen Presse-Agentur. Die russischen Angriffe haben rund 9 Gigawatt an Kapazitäten zerstört.
Derzeit arbeitet die Ukraine offiziellen Angaben nach an Verträgen zum Import von Strom. Zudem will die Führung in Kiew die Flugabwehr der noch bestehenden Kraftwerke stärken, denn sie rechnet mit weiteren russischen Angriffen, um das Netz völlig zu ruinieren.
Allerdings müssen sich die Ukrainer im Winter wohl auf weitere Stromabschaltungen gefasst machen, wie sie jetzt schon täglich für mehrere Stunden gelten. Auch die Wärmeversorgung ist nicht gesichert.