Britischer Gesundheitsminister droht mit Schliessung von Stränden

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Grossbritannien,

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock hat wegen Missachtung von Corona-Vorschriften mit der Schliessung von Stränden gedroht.

Menschenmengen am Strand des Seebades Brighton. Foto: Andrew Matthews/PA Wire/dpa
Menschenmengen am Strand des Seebades Brighton. Foto: Andrew Matthews/PA Wire/dpa - sda - Keystone/PA Wire/Andrew Matthews

Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern hatte es bei schönstem Wetter riesige Ansammlungen in Grossbritannien gegeben.
  • Heute droht Gesundheitsminister Matt Hancock, die Strände zu schliessen.
  • «Das letzte, was die Leute wollen, ist, dass das Virus wieder kommt.»

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock hat wegen Missachtung von Corona-Vorschriften mit der Schliessung von Stränden gedroht. «Das letzte, was die Leute wollen, ist, dass das Virus wieder kommt», sagte Hancock dem Sender TalkRadio.

Die Vorschriften zur sozialen Distanz müssten eingehalten und eine zweite Pandemie-Welle verhindert werden. Sollten die Fallzahlen wieder steigen, dann werde die Regierung handeln. «Wir dürfen nicht rückwärts gehen ... Wir müssen diese Krankheit stoppen.»

Das Vereinigte Königreich ist am schlimmsten in Europa von der Corona-Krise betroffen. Jeder Landesteil hat eigene Vorschriften im Kampf gegen die Pandemie. Premier Boris Johnson hatte schon vor Wochen Tagesausflüge in England erlaubt und war damit auf Kritik gestossen.

Schlechtes Wetter soll Lage entspannen

Da das Wetter sich in Teilen des Landes verschlechtern soll, rechneten die Behörden zum Wochenende mit einer Entspannung der Lage. Am Donnerstag hatte es bei schönstem Sonnenschein riesige Menschenansammlungen an der Südküste gegeben. Besonders betroffen war der Badeort Bournemouth, der wegen seines breiten Strandes und der viktorianischen Architektur beliebt ist.

matt hancock brexit may
Matt Hancock ist der britische Gesundheitsminister. - Keystone

Dort lösten die Behörden einen «ernsten Zwischenfall» aus, weil die Lage nicht mehr zu beherrschen war. Das gibt den Einsatzkräften mehr Rechte und Abstimmungsmöglichkeiten. Die Polizei und Anwohner klagten über illegales Parken, Müllverschmutzungen, aggressives Verhalten der Strandbesucher und Alkoholmissbrauch.

Briten ignorieren Versammlungsverbot grösstenteils

Viele Besucher reisten aus London und sogar aus Birmingham an und mussten kurz vor Bournemouth bis zu zwei Stunden warten, bis sie mit ihren Autos in die Stadt kamen. Auch die Züge waren überfüllt. Am Strand wurden Tonnen von Müll hinterlassen. Ordnungskräfte und Vertreter der Stadt sagten, dass sie beim Eingreifen bespuckt worden seien. Es war der bisher heisseste Tag des Jahres im Land.

Coronavirus Grossbritannien Schweden
Badegäste am Strand von Bournemoth in Grossbritannien. - Keystone

Auch anderenorts schenkten viele Briten dem Versammlungsverbot wenig Beachtung: Tausende Menschen feierten am Donnerstagabend den Gewinn der Fussballmeisterschaft des FC Liverpool, der von Jürgen Klopp trainiert wird, am Anfield-Stadion.

In London wurde die Polizei das zweite Mal infolge beim Auflösen einer illegalen Strassen-Party attackiert. Auch Wales meldete überfüllte Strände und eine Massenschlägerei beim Küstendorf Ogmore-by-Sea mit Verletzten.

Kommentare

Weiterlesen

Schweizer Euro Grenze coronavirus
150 Interaktionen
Grenzöffnungen zur EU
1 Interaktionen
Berlin
Bournemouth Coronavirus Strände
81 Interaktionen
Trotz Corona-Pandemie
Ausbildung
Promotion

MEHR IN NEWS

Bundesrat Martin Pfister sympathisch
«Sympathisch»
ESC 2025
Zürich
Fleischschmuggler
16 Interaktionen
Kofferraum
Emmentaler Schaukäserei
12 Entlassungen

MEHR AUS GROSSBRITANNIEN

Pogba
1 Interaktionen
Doping-Sperre vorbei
New Trafford
6 Interaktionen
«Zirkus»
Schiffskollision vor britischer Küste
7 Interaktionen
Nach Zusammenstoss
Vessel collision in the North Sea
4 Interaktionen
«Solong»