Erdgaspreise 2030 laut Forschern wieder auf Niveau der 2010er-Jahre
Forschende halten es für möglich, dass die Erdgas-Grosshandelspreise in den kommenden Jahren deutlich sinken.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Grosshandelspreise für Erdgas könnten in den kommenden Jahren deutlich sinken.
- Zu diesem Ergebnis kommen Wirtschaftsforschende in einer neuen Analyse.
Wirtschaftsforscher halten es für möglich, dass in den kommenden Jahren die Erdgas-Grosshandelspreise deutlich sinken.
Dies ist ein Ergebnis einer am Freitag veröffentlichten Analyse des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI) zu Gasimporten nach Europa und globalen Gaspreisen im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums.
Drei Szenarien
Modelliert werden darin drei Szenarien der globalen Nachfrage nach Gas. Für Europa werden dabei eine moderate, eine fallende und eine stark fallende Variante der Gasnachfrage angenommen.
«Die Gaspreise in Europa könnten sich im Verlauf der Jahre teils deutlich reduzieren», erklärte Studienautor David Schlund. «In allen Szenarien erreichen sie im Jahr 2030 wieder das historische Niveau der 2010er Jahre von unter 20 Euro je Megawattstunde.» Zum Vergleich: Am Freitag kostete im April zu lieferndes Erdgas am virtuellen Handelsplatz TTF rund 45 Euro die Megawattstunde.
Ein wesentlicher Faktor für die Preisentwicklung sei die Verringerung der Nachfrage, hiess es weiter. So stellten sich in Szenarien mit sinkender Nachfrage ab 2026 Preise auf dem Niveau von 2019 ein. Andererseits könnten die Preise 2026 bei niedrigem Gasangebot und leicht steigender globaler Nachfrage auch deutlich über den aktuellen Gaspreisen des Terminmarktes für diesen Zeitraum liegen.