Für Erdgas: Norwegen löst Russland als wichtigsten Lieferanten ab
Im letzten Jahr wurde die aus Russland importierte Gas-Menge nach Deutschland stark gedrosselt. Stattdessen wurde Norwegen der wichtigste Lieferant für Erdgas.
Das Wichtigste in Kürze
- Nur noch 22 Prozent seines Gases hat Deutschland im Jahr 2022 aus Russland importiert.
- Neu ist Norwegen der wichtigste Lieferant.
Norwegen hat Russland im vergangenen Jahr als wichtigsten Gaslieferanten für Deutschland abgelöst. Insgesamt kamen 33 Prozent des 2022 von Deutschland importierten Gases aus dem skandinavischen Land. Nur noch 22 Prozent stammten aus Russland, wie die Bundesnetzagentur am Freitag mitteilte.
2021 hatte Russland noch 52 Prozent des Gases geliefert. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1 449 Terawattstunden (TWh) Erdgas importiert, gut 12 Prozent weniger als im Vorjahr.
Erdgas: Zusätzliche Importe
Die im Jahresverlauf gestoppten Gaslieferungen aus Russland wurden der Aufsichtsbehörde zufolge teilweise durch zusätzliche Importe kompensiert. Unter anderem liefen sie über die Niederlande, Belgien und aus Norwegen.
Gleichzeitig reduzierten sich die Exporte in Nachbarländer, etwa aufgrund einer geringeren Nachfrage um ein Drittel auf 501 TWh Erdgas. Deswegen standen im Saldo mit 948 TWh sogar 5 Prozent mehr Erdgas in Deutschland zur Verfügung als im Jahr 2021.
Gleichzeitig ging der Bundesnetzagentur zufolge der Gasverbrauch in Deutschland deutlich zurück. Im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch in den vergangenen vier Jahren sei der Erdgasverbrauch 2022 um 14 Prozent gesunken. Dabei reduzierte die Industrie ihren Verbrauch um 15 Prozent. Die privaten Haushalte und Gewerbebetriebe sparten 12 Prozent ein.
In den Monaten Oktober bis Dezember lag der Verbrauch der Industrie sogar um 23 Prozent unter dem Niveau der Vorjahre. Der Verbrauch von privaten Verbrauchern und Gewerbetreibenden lag um 21 Prozent unter dem Niveau der Vorjahre.
Ein wichtiger Grund dafür waren allerdings die milden Temperaturen. Im Mittel lagen die Temperaturen im Jahr 2022 um 1,1 Grad Celsius über dem Durchschnitt der vergangenen vier Jahre.