Erdogans Rivale Imamoglu in Haft - Türkei in Aufruhr
Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu wurde inhaftiert. Die Verhaftung des Rivalen von Erdogan löst landesweite Proteste aus.

Am Sonntag wurde Ekrem Imamoglu in das Marmara-Gefängnis bei Istanbul gebracht. Der 54-jährige Oppositionspolitiker rief zu landesweiten Protesten auf, wie «Al Jazeera» berichtet.
Das Gericht ordnete Imamoglus Inhaftierung im Rahmen einer Korruptionsuntersuchung an. Mindestens 20 weitere Personen wurden ebenfalls festgenommen.
Hintergründe der Verhaftung
Imamoglu wird vorgeworfen, eine kriminelle Organisation geleitet zu haben. Laut «Reuters» umfassen die Anschuldigungen Bestechung, Veruntreuung und Manipulation öffentlicher Ausschreibungen.
Zusätzlich steht der Bürgermeister unter Terrorverdacht. Das Gericht sah jedoch vorerst von einer Festnahme wegen dieser Vorwürfe ab.

Die Verhaftung löste landesweite Demonstrationen aus. In Istanbul versammelten sich laut «Firstpost» am Samstag über 300'000 Menschen.
CHP-Vorsitzender Ozgur Ozel kündigte rechtliche Schritte gegen die Gerichtsentscheidung an. Die Partei will einen vorläufigen Bürgermeister ernennen.
Erdogan verteidigt juristisches Vorgehen
Präsident Erdogan verteidigte das juristische Vorgehen gegen Imamoglu. Er betonte die Unabhängigkeit der Justiz und wies politische Motive zurück.
In einer Rede bezeichnete Erdogan die Proteste als «Strassenterrorismus». Er warnte, Vandalismus nicht zu dulden, wie «Firstpost» berichtet.
Ausblick
Die politische Lage in der Türkei bleibt angespannt. Imamoglu gilt als aussichtsreicher Kandidat für die Präsidentschaftswahlen 2028.
Eine mögliche Verurteilung könnte Imamoglu von der Kandidatur ausschliessen. Die Entwicklung der Proteste und des Gerichtsverfahrens bleiben abzuwarten.