Ermittlungen zu Corona in Ischgl abgeschlossen: Fünf Beschuldigte
Die Untersuchen zum Coronavirus in Ischgl wurden abgeschlossen. Nun wurden deswegen fünf Menschen beschuldigt, Anklagen liegen noch nicht vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Untersuchungen zu den Corona-Fällen in Ischgl wurden abgeschlossen.
- Die Staatsanwälte konnten dabei fünf Beschudligte identifizieren.
- Von Ischgl aus wurde das Coronavirus in viele europäische Länder gebracht.
Staatsanwälte haben rund um den Corona-Ausbruch im österreichischen Skiort Ischgl fünf Beschuldigte identifiziert. Die Ermittlungen zu den Gesundheitsmassnahmen im Frühjahr 2020 seien vorläufig abgeschlossen, teilte die Staatsanwaltschaft Innsbruck am Mittwoch mit.
Wer die Beschuldigten sind, wurde nicht bekanntgegeben. Vom beliebten Tiroler Urlaubsort Ischgl aus wurde das Coronavirus im Vorjahr von Reiserückkehrern in viele europäische Länder gebracht, darunter auch nach Deutschland.
Anklagen liegen noch nicht vor. Zuvor wird der 70-seitige Bericht der Staatsanwaltschaft noch vom Justizministerium geprüft. Die Ermittler untersuchten, ob Verdächtige in strafbarer Weise die Verbreitung von Covid-19 herbeiführten oder beschleunigten. Dabei untersuchten sie die Massnahmen, die nach Bekanntwerden der ersten Infektionen Anfang März gesetzt wurden, sowie die Schliessung des Skigebietes am 13. März.
Skibusse und Seilbahnen hätten früher eingestellt werden sollen
Eine unabhängige Untersuchungskommission hatte im Oktober von folgenschweren Fehleinschätzungen gesprochen. Unter anderem seien Skibusse und Seilbahnen erst mit Verspätung eingestellt worden.
Neben den strafrechtlichen Ermittlungen verlangt der österreichische Verbraucherschutzverein (VSV) im Zusammenhang mit Ischgl Schadenersatz von der Republik Österreich. Am 17. September soll in Wien der erste Prozess im Namen von Hinterbliebenen eines Österreichers beginnen, der in dem Skiort mit dem Coronavirus infiziert wurde und dann starb. Rund 100 weitere Klagen werden laut VSV vorbereitet.