Erzeugerpreise in Eurozone fallen weiter deutlich
Im September lagen die Erzeugerpreise 12,4 Prozent tiefer als ein Jahr zuvor. Vor allem die Energiepreise, die seit dem Ukraine-Krieg stiegen, sanken stark.
In der Eurozone sinken die Preise auf Unternehmensebene weiter stark. Im September lagen die Erzeugerpreise 12,4 Prozent tiefer als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Es ist der deutlichste Preisrückgang seit dem Jahr 2009.
Im August waren die Erzeugerpreise um 11,5 Prozent gefallen. Im Monatsvergleich stiegen die Preise im September jedoch um 0,5 Prozent. Dies war erwartet worden.
Im vergangenen Sommer waren die Preise, die Hersteller für ihre Produkte erhalten, im Jahresvergleich um mehr als 40 Prozent gestiegen. Ausschlaggebend war vor allem der Krieg Russlands gegen die Ukraine, der Energie und Rohstoffe zeitweise drastisch verteuert hat. Seither sind die Preise aber wieder gefallen.
Energiepreise geben um fast ein Drittel nach
Entsprechend gaben die Energiepreise im September im Jahresvergleich mit 31,3 Prozent am deutlichsten nach. Auch Vorleistungsgüter waren günstiger als vor einem Jahr. Für Gebrauchs-, Investitions- und Verbrauchsgüter musste allerdings mehr gezahlt werden.
Die Erzeugerpreise beeinflussen auch die Verbraucherpreise, an deren Entwicklung die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Seit vergangenem Sommer hat die EZB ihre Leitzinsen kräftig angehoben. Zuletzt hatte die Notenbank angesichts gesunkener Inflationsraten nicht weiter an der Zinsschraube gedreht.