Die EU-Staaten haben ein achtes Paket mit Sanktionen gegen Russland auf den Weg gebracht. Die Einigung muss noch unterzeichnet werden.
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Die ukrainische Flagge weht neben den Flaggen der EU-Mitglieder vor dem Europäischen Parlament in Strassburg. - Jean-Francois Badias/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU verhängt gegen Russland ihr achtes Sanktionspaket.
  • Rechtliche Voraussetzungen für einen Preisdeckel für russische Ölimporte wurden gebilligt.
  • Die Hauptstädte der Mitgliedsstaaten müssen nun noch schriftlich bestätigen.
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Das achte Sanktionspaket der EU gegen Russland ist auf dem Weg.

Wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel bestätigten, billigten die ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten am Mittwoch unter anderem die rechtlichen Voraussetzungen für einen von den G7-Staaten unterstützten Preisdeckel für Ölimporte aus Russland.

Die Einigung muss noch im schriftlichen Verfahren von den Hauptstädten der Mitgliedsstaaten bestätigt werden. Dies sollte bis Donnerstagvormittag geschehen.

Paket nach Annexion vorgeschlagen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte das Paket Mitte vergangener Woche als Reaktion auf die jüngste Eskalation Russlands im Krieg gegen die Ukraine vorgeschlagen.

«Wir akzeptieren weder die Scheinreferenden noch irgendeine Art von Annexion in der Ukraine», sagte die deutsche Politikerin. Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte kurz darauf vier besetzte ukrainische Gebiete zu russischem Staatsgebiet. International wird dieser Schritt nicht anerkannt. Auch die Staats- und Regierungschefs der EU erklärten die Entscheidung für nichtig.

Keine EU-Bürger in Führungsgremien russischer Staatsunternehmen

Teil der Grundsatzeinigung zu den neuen Sanktionen sind verschiedene Exportverbote, die etwa bestimmte Schlüsseltechnologien für die Luftfahrt betreffen. Zudem soll es unter anderem ein Importverbot für bestimmten Stahl aus Russland geben.

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«Wir akzeptieren weder die Scheinreferenden noch irgendeine Art von Annexion in der Ukraine», sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der vergangenen Woche. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa - sda - Keystone/dpa/Philipp von Ditfurth

Auch soll es EU-Bürgern künftig verboten sein, Sitze in Führungsgremien russischer Staatsunternehmen einzunehmen. Dafür hatte sich vor allem die Bundesregierung eingesetzt, nachdem Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) lange Aufsichtsratschef des russischen Ölkonzerns Rosneft gewesen war.

Hinzu kommen etwa Strafmassnahmen gegen Personen, die bei der Durchführung der Scheinreferenden in den mittlerweile durch Russland annektierten Gebieten auf ukrainischem Gebiet geholfen haben. Sie werden mit Einreiseverboten und Vermögenssperren belegt.

Russland muss Öl zu niedrigerem Preis verkaufen

Mit dem neuen Sanktionspaket schaffen die EU-Staaten auch die Grundlage dafür, dass Russland Öl künftig für einen deutlich niedrigeren Preis an grosse Abnehmer wie Indien verkaufen muss als derzeit. So sollen die Einnahmen Moskaus reduziert werden, aus denen auch der Krieg gegen die Ukraine finanziert wird.

Die EU selbst hat zwar bereits beschlossen, dass ab dem 5. Dezember kein russisches Rohöl mehr über den Seeweg in die Europäische Union eingeführt werden darf. Darüber hinaus verständigte sich die G7-Gruppe wirtschaftsstarker Demokratien Anfang September jedoch im Grundsatz auf eine Preisobergrenze für russisches Öl, die auch für Drittstaaten gelten soll. Zu den G7 gehören unter anderem die drei EU-Staaten Deutschland, Frankreich und Italien.

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Öl-Raffinerie in Russland (Archivbild) - AFP

Den G7-Plänen zufolge soll der Seetransport von Erdölprodukten und Rohöl aus Russland weltweit nur noch möglich sein, wenn das Öl unter einem bestimmten Preis gekauft wurde. Ein konkretes Limit dafür gibt es bislang nicht. Funktionieren könnte dies, indem wichtige Dienstleistungen wie Versicherungen für Öltransporte an die Einhaltung der Regel geknüpft werden.

Unklar war vor allem, ob Ungarn den neuen Sanktionen zustimmen würde. Ministerpräsident Viktor Orban hatte zuletzt immer wieder gegen die bereits beschlossenen Strafmassnahmen gewettert, obwohl seine Regierung die Beschlüsse - zum Teil mit Ausnahmen für das eigene Land - mitgetragen hatte. Länder wie Zypern und Griechenland wiederum hatten Bedenken, weil sie grosse Tankerflotten haben, die Öl transportieren.

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