EU droht Putschisten in Burkina Faso
Die Europäische Union droht den Putschisten in Burkina Faso mit Sanktionen. So könnte etwa die finanzielle Unterstützung zurückgefahren werden.

Das Wichtigste in Kürze
- In Burkina Faso hat ein Militärputsch stattgefunden.
- Die EU reagiert darauf, indem sie mögliche Sanktionen ankündigt.
- Diese könnten beispielsweise ein Zurückfahren der Entwicklungszusammenarbeit umfassen.
Die Europäische Union hat eine entschlossene Reaktion auf den Militärputsch in Burkina Faso angekündigt. «Wenn die verfassungsmässige Ordnung nicht wieder hergestellt wird, wird das unmittelbare Folgen für unsere Partnerschaft mit dem Land haben», teilte der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell am Mittwoch mit. Die EU verurteile den Staatsstreich und fordere die sofortige Freilassung des gewählten Präsidenten Roch Kaboré und aller anderen unrechtmässig festgenommenen Personen.
EU kündigt mögliche Sanktionen an
Zu den möglichen Strafmassnahmen der EU gegen das westafrikanische Land zählt ein Zurückfahren der Entwicklungszusammenarbeit und finanziellen Unterstützung. Zudem könnten Sanktionen wie EU-Einreiseverbote gegen die am Putsch beteiligten Personen erlassen werden. Allein über die sogenannte Team-Europe-Initiative hatte die EU dem Land zuletzt Unterstützung in Höhe von 350 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Bei dem Putsch hatten meuternde Soldaten am Montag den in der Bevölkerung umstrittenen Präsidenten Kaboré gestürzt und die Macht übernommen. Die Regierung und die Nationalversammlung wurden aufgelöst, die Grenzen des Landes vorerst geschlossen. Ausserdem wurde eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Wie und wann die 21 Millionen Landesbewohner eine Rückkehr zur Demokratie erwarten dürften, liessen die Putschisten offen.
Burkina Faso befindet sich vor allem wegen des zunehmenden islamistischen Terrors in der Sahelzone in einer schweren Krise. In der Region agieren viele Milizen, die zum Teil dem sogenannten Islamischen Staat (IS) oder der Terrororganisation Al-Kaida Treue geschworen haben. Auch langwierige Dürren und Hungersnöte machen dem trotz reicher Goldvorkommen verarmten Land zu schaffen.