EU-Gipfel beschliesst Aufnahmelager für Bootsflüchtlinge

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Belgien,

Nach zähen Verhandlungen haben sich die EU-Länder beim Gipfel in Brüssel auf eine Verschärfung der europäischen Asylpolitik geeinigt.

Flüchtlinge auf einem Schlauchboot werden im Mittelmeer gerettet. (Archivbild)
Flüchtlinge auf einem Schlauchboot werden im Mittelmeer gerettet. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach zwölfstündigen Beratungen hat sich der EU-Gipfel in Brüssel geeinigt.
  • Die Staaten wollen geschlossene Aufnahmelager für gerettete Bootsflüchtlinge einrichten.
  • Kanzlerin Angela Merkel ist zufrieden und optimistisch.

Die EU-Staaten haben sich bei ihrem Gipfel in Brüssel darauf geeinigt, geschlossene Aufnahmelager für gerettete Bootsflüchtlinge einzurichten. Diese sollen in Ländern entstehen, die sich freiwillig dazu bereiterklären. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am frühen Freitagmorgen aus Diplomatenkreisen. Aus den Lagern heraus sollen die Menschen wiederum auf Staaten verteilt werden, die freiwillig mitmachen. Welche das sein könnten, blieb zunächst unklar.

Zugleich sollen nach dem Willen der EU-Staaten auch Sammellager in nordafrikanischen Staaten entstehen, damit sich weniger Migranten illegal auf den Weg übers Mittelmeer machen. Allerdings lehnen die betroffenen Staaten dies bislang ab.

Merkel ist «optimistisch»

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat die Beschlüsse zur Asylpolitik begrüsst. Es sei eine «gute Botschaft», dass die Staats- und Regierungschefs dazu einen gemeinsamen Text verabschiedet haben, sagte die CDU-Chefin am frühen Freitagmorgen nach mehr als zwölfstündigen Beratungen in Brüssel. Es warte zwar noch eine Menge Arbeit am gemeinsamen Asylsystem. «Aber ich bin optimistisch nach dem heutigen Tag, dass wir wirklich weiter arbeiten können.»

Italien droht mit Blockade

Italien hatte am Abend mit einer Blockade der Gipfelbeschlüsse gedroht und Zugeständnisse von den übrigen EU-Ländern gefordert. Wegen seiner Lage am Mittelmeer ist das Land erster Anlaufpunkt für Zehntausende Migranten und fühlt sich von den europäischen Partnern im Stich gelassen. Allerdings ist es Deutschland, das EU-weit die meisten Flüchtlinge aufnimmt.

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