EU in Kritik von Konsumentenschützern wegen Nutri-Score
Konsumenten müssen auf ein einheitliches Kennzeichen für Lebensmittel in der EU weiter warten.
Konsumentinnen und Konsumenten müssen auf ein EU-weit einheitliches Kennzeichen für Lebensmittel wohl noch länger warten. Konsumentenschützer werfen der EU-Kommission Verzögerung vor. Auch die europäische Bürgerbeauftragte kritisiert mangelnde Transparenz.
Die Konsumentenorganisation Foodwatch hatte die Herausgabe der Unterlagen zur europaweiten Einführung des sogenannten Nutri-Scores, auch bekannt als Lebensmittelampel, beantragt. Dem Verein zufolge wird dieser Einblick in die Unterlagen verweigert. Foodwatch betont, es müsse der Öffentlichkeit rechtzeitig Zugang zu wichtigen Informationen – wie etwa zur Ernährung – ermöglicht werden.
Nutri-Score als Lösungsansatz
Die europäische Bürgerbeauftragte, Emily O'Reilly, merkt an, dass die Union angesichts der klaren Rechtsprechung dazu verpflichtet sei, bei solchen Dokumenten ein hohes Mass an Transparenz anzuwenden. Bereits im Februar forderte sie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf, die Dokumente freizugeben. Foodwatch drängt auf eine europaweite Einführung des Nutri-Scores als verpflichtende Nährwertkennzeichnung.
Dies, um der steigenden Zahl ernährungsbedingter Krankheiten entgegenzuwirken. Die Nutri-Score-Ampel sei von unabhängigen Wissenschaftlern entwickelt worden, leicht zu verstehen und führe erwiesenermassen dazu, dass Verbraucherinnen und Verbraucher im Supermarkt zu gesünderen Produkten greifen. Dies sagte eine Sprecherin von Foodwatch.