EU unterstützt Aufruf zur Waffenruhe in Syrien
Viele Gesundheitseinrichtungen sind zerstört, den verbliebenen droht in dem Bürgerkriegsland angesichts der Corona-Krise der Kollaps. Es gilt, eine weitere Katastrophe zu verhindern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Europäische Union unterstützt den Aufruf der Vereinten Nationen zu einer sofortigen landesweiten Waffenruhe in Syrien wegen der Corona-Pandemie.
Die EU sei führend bei humanitärer Hilfe für Syrien und bereit, die UN bei ihren Bemühungen zum Stopp der Kampfhandlungen und der Ausbreitung des Coronavirus zu unterstützen, erklärte ein Sprecher des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell am Sonntag in Brüssel. Man spreche bereits mit UN- und Hilfsorganisationen über eine Aufstockung der Hilfen.
Die Vereinten Nationen hatten am Samstag zur Waffenruhe in dem Bürgerkriegsland aufgerufen. Es gelte, eine weitere Katastrophe zu verhindern, sagte der Chef der UN-Untersuchungskommission für Syrien, Paulo Pinheiro, in Genf. Nach neun Jahren Bürgerkrieg seien viele Gesundheitseinrichtungen zerstört. Ausserdem hätten 70 Prozent der früheren Mitarbeiter im Gesundheitswesen das Land verlassen. Besonders gefährdet seien 6,5 Millionen Menschen, die in Syrien ausserhalb ihrer Heimatorte unter oft schlimmen hygienischen Bedingungen leben müssten.