EU will strengere Regeln für Verpackungsmüll
Plastik bleibt weltweit ein Problem für die Umwelt. Im EU-Parlament wurde sich nun für die Verschärfung der Regeln für Verpackungen ausgesprochen.
Weniger Plastik, mehr Recycling: Der Umweltausschuss im Europaparlament hat sich für strengere Regeln für Verpackungen ausgesprochen. Demnach soll der Kunststoffanteil in Verpackungen künftig bis zu einem bestimmten Grad aus recyceltem Material bestehen, wie das EU-Parlament in Brüssel mitteilte.
Die Abgeordneten wollen ausserdem den Verkauf von sehr leichten Kunststofftragetaschen verbieten, sofern sie nicht aus hygienischen Gründen oder als Verpackung für lose Lebensmittel nötig sind. Ausserdem sollen Verbraucherinnen und Verbraucher in Lokalen ihre eigenen Behälter mitbringen können.
Noch kein Konsens bei EU-Plastikmüll-Regeln
Durch die nun abgestimmten Änderungsvorschläge des Ausschusses am Vorschlag der EU-Kommission sollen auch sogenannte Ewigkeitschemikalien aus Essensverpackungen verschwinden, da diese gesundheitsschädlich sein sollen.
Im November soll das Plenum des Parlaments abstimmen. Bevor die neuen Regeln in Kraft treten können, muss das Parlament mit den Ländern verhandeln. Die EU-Länder haben zum ersten Mal im März über die neuen Regelungen beraten, eine Einigung gab es dabei noch nicht.
Reaktionen aus der Verpackungsindustrie:
Unternehmen der Verpackungsindustrie hatten vor der Abstimmung das Vorhaben kritisiert. Laut der European Paper Packaging Alliance (EPPA) in Brüssel verbrauchten wiederverwendbare Verpackungen mehr Wasser und seien weniger hygienisch, ausserdem würden Kosten und CO2-Verbrauch im Vergleich zu Einwegverpackungen aus Papier steigen.
Umweltschützer begrüssten den Kommissionsvorschlag, fordern aber noch strengere Massnahmen. Der Europäische Umweltverband EEB will etwa schärfere Richtlinien für alle Arten von Einwegverpackungen. Auch die europäische Verbraucherorganisation ANEC lobte die Vorschläge der Kommission, da sie Besserungen für Umwelt und Verbraucher versprächen.