Euro 2020: Greenpeace-Aktivist fährt selber einen VW
An der Euro 2020 sorgt ein Greenpeace-Aktivist mit einem misslungenen Protest gegen Volkswagen für Aufsehen. Stellt sich heraus: Der Mann fährt selbst einen VW.
Das Wichtigste in Kürze
- In München stürzte ein Greenpeace-Aktivist mit einem Gleitschirm ins Stadion.
- Dem Mann war vor dem Spiel der DFB-Elf eine Protest-Aktion gegen Volkswagen misslungen.
- Nun stellt sich heraus: Der 38-jährige Chirurg fährt selber einen VW.
Er sorgte für angespannte Sekunden vor dem Spiel zwischen der DFB-Elf und Frankreich (0:1): Ein Greenpeace-Aktivist landete auf dem Rasen in München und crashte dabei fast in die Ränge. Er schaffte es nur knapp über den Köpfen der Zuschauer vorbei, zwei Männer wurden dabei im Gesicht verletzt.
Der Vorfall wird inzwischen von der Polizei untersucht. Diese ermittelt gleich wegen mehrere Delikte. Der Pilot wurde festgenommen, sein Flieger sichergestellt. Greenpeace veröffentlichte eine Entschuldigung und erklärte, die Aktion sei schiefgelaufen.
Ursprünglich wollte der Pilot beim Spiel der Euro 2020 nämlich einen grossen gelben Ball in die Arena sinken lassen. Damit sollte gegen den Sponsor «Volkswagen» protestiert werden. Der Pilot geriet jedoch in eine Stahlseilkonstruktion am Stadiondach und kam ins Trudeln, so dass er ins Stadion herabsank.
Euro 2020: Chaos-Pilot fährt selbst VW
Der Chaos-Pilot der Euro 2020 ist inzwischen wieder auf freiem Fuss. Die «Bild» hat den 38-Jährigen, der mit seiner lebensgefährlichen Aktion weltweit für Aufsehen sorgte, am Mittwochnachmittag aufgespürt. Demnach lebt dieser in einem schmucken Wohngebiet in Pforzheim (Baden-Württemberg).
Laut der Boulevard-Zeitung ist auf dem Dach seines Hauses keine Solaranlage zu erkennen. In der Einfahrt stehe ein Geländewagen, der Garten wirke verwildert. Um 13.24 Uhr sei plötzlich ein Auto am Haus vorgefahren und habe an der Strasse geparkt.
Ausgestiegen ist der Chaos-Pilot selbst. Beim Auto handelt es sich um einen älteren VW Polo. Bei seiner halsbrecherischen Aktion protestierte er ausgerechnet gegen Volkswagen, für den Umweltaktivisten offenbar kein Widerspruch.
Der Mann, der als Chirurg arbeitet, scheint sich bei der Aktion übrigens auch selbst verletzt zu haben. Er trägt eine Schiene am Bein und humpelt. Auf Anfrage der «Bild»-Reporter will er sich nicht äussern und weicht Fragen aus.
Chaos-Pilot ist der Polizei bekannt
Laut dem Bericht war der Mann der Polizei schon vor dem Vorfall an der Euro 2020 in München bekannt. 2012 soll er bei einer Greenpeace-Aktion ein Atomkraft in Frankreich illegal überflogen haben. Wegen der Aktion stand er 2013 vor Gericht.
Im März dieses Jahres war er zudem an einer Protestaktion in Frankfurt am Main beteiligt. Er und zwei weitere Aktivisten flogen damals mit Gleitschirmen die neue Europäische Zentralbank im Stadtteil Ostend an.
Zwei der Aktivisten landeten auf einem 15 bis 20 Meter hohen Dach des Gebäudes und entrollten ein langes Banner. Darauf geschrieben stand: «Stop funding Climate Killers.» Der dritte Aktivist zeigte währenddessen ein Flugbanner.