Europa muss wegen der Digitalisierung in Bildung investieren
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Beauftragter Italiens Piacentini sieht im Technologie-Wandel eine Herausforderung.
- Dabei sei etwa Deutschland keineswegs digitaler als Italien.
Die europäischen Länder müssen aus Sicht von Italiens ehemaligem Digitalisierungsbeauftragten Diego Piacentini vor allem in Bildung investieren, um den technologischen Wandel zu gestalten. Die wichtigste Aufgabe der Regierungen sei, das Leben der Menschen und Unternehmen einfacher zu machen. Das sei in Italien eine besondere Herausforderung, sagte der einstige Amazon-Manager heute Sonntag auf der Innovationskonferenz DLD in München.
Dabei sei etwa Deutschland keineswegs digitaler als Italien. «Aber in Deutschland funktioniert der analoge Teil.» Der Aufholbedarf für staatliche Verwaltungen sei gewaltig. Dabei gehe es nicht nur um technische Entwicklungen, sondern darum, die Kultur in den Verwaltungen zu ändern. Der Bürger müsse als Kunde in den Mittelpunkt rücken. Dazu entwickelt Italien unter anderem eine App, mit der Bürger sämtliche staatlichen Interaktionen abwickeln können sollen. Der Wandel sei allerdings eine Aufgabe für 10 oder 20 Jahre, räumte Piacentini ein.
Insgesamt müsse Europa eher nach vorn denken, statt die USA zu kopieren, sagte Piacentini. «Lasst uns nicht das Google von Europa oder das Google von Deutschland aufbauen, sondern die Zukunft erfinden.»