Europol: Drastische Zunahme von Automatensprengungen in der EU
Laut Europol hat die Zahl der Geldautomaten-Sprengungen in der ganzen EU zugenommen. Sie warnt vor potenteren Sprengsätzen, die auch Menschenleben gefährden.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss Europol hat die Zahl der Sprengungen von Geldautomaten in der ganzen EU zugenommen.
- Demnach kämen bei den Überfällen immer stärkere Sprengsätze zum Einsatz.
- Auch in der Schweiz konnte zuletzt eine Zunahme dieser Straftaten beobachtet werden.
Das europäische Polizeiamt (Europol) schlägt Alarm: Die Zahl der Sprengungen von Geldautomaten habe in der ganzen EU zugenommen. Dies berichtete die Europol in Den Haag in den Niederlanden.
Weiter betont Europol: Auch die verwendeten Sprengstoffe werden immer gefährlicher. Europol-Sprecherin Claire Georges äusserte sich dazu folgendermassen: «Immer häufiger werden extrem schwere Sprengstoffe eingesetzt, durch die sogar Gebäude einstürzen und auch unschuldige Menschen getötet werden.»
Europol: Starke Zunahme in diesem Jahr erwartet
Die Ermittelnden stellten diesen Trend in vielen europäischen Staaten fest, wie die Sprecherin sagte. Dazu gehörten vor allem Deutschland, Südeuropa und die baltischen Staaten, auch in der Schweiz mehren sich die Fälle. Gut organisierte Verbrecherbanden hätten sich auf diese Bombenanschläge spezialisiert und würden oft international operieren. «Es sind die modernen Banküberfälle», sagte die Europol-Sprecherin.
In Deutschland registrierte das Bundeskriminalamt im vergangenen Jahr 287 Fälle. Im Vorjahr waren es 268 – trotz Corona-Reisebeschränkungen. In diesem Jahr wird eine weitere steile Zunahme erwartet.
In den Niederlanden waren bis September ebenso viele Sprengungen registriert worden wie im gesamten Vorjahr. Und dies, obwohl es dort immer weniger Automaten gibt. Genaue Zahlen für ganz Europa liegen noch nicht vor, da EU-Mitgliedsstaaten nur internationale Fälle bei der europäischen Polizeibehörde melden.