Experte: «Selenskyj muss sich bei Polen entschuldigen!»
Der ukrainische Präsident Selenskyj beharrt darauf, dass die in Polen eingeschlagene Rakete aus Russland stamme. «Das ist Schwachsinn», sagt ein Waffenexperte.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut einem Experten muss sich der ukrainische Präsident Selenskyj bei Polen entschuldigen.
- Trotz gegenteiliger Beweise beharrt er darauf, die eingeschlagene Rakete sei aus Russland.
- Nato, USA und Polen sind sich einig: Es war eine ukrainische Luftabwehrrakete.
Noch immer beharrt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj darauf, dass in Polen russische Raketen eingeschlagen seien. In einem TV-Interview am Mittwoch fragte er: «Kann man Fakten oder irgendwelche Beweise von den Partnern erhalten?»
Westliche Staaten gehen davon aus, dass ein ukrainisches Luftabwehrgeschoss im Dorf Przewodow zwei Menschen getötet hat.
Dennoch stellten sowohl Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, als auch die USA und Polen am Mittwoch klar: Letztendlich war das im Ukraine-Krieg als Aggressor auftretende Russland für den Vorfall in Polen verantwortlich. Wenn sich die Ukraine nicht verteidigen müsse, wäre die Rakete schliesslich nie abgefeuert worden.
Der deutsche Luftwaffen-Experte Ralph Thiele sagt nun gegenüber «Focus online»: Selenskyj böge sich «die Wahrheit auf eine Art und Weise zurecht, die mit der Wirklichkeit nichts mehr zu tun hat.» Dank den Radar- und Satellitensystemen der Nato lasse sich genau nachvollziehen, woher die Rakete kam.
Weiterhin auf einer anderen Darstellung der Geschehnisse zu beharren, sei daher «schlicht schlechter Stil». Thiele ist überzeugt: «An diesem Punkt ist als Reaktion für den ukrainischen Präsidenten nur eine einzige Sache angemessen. Und zwar, sich bei den Polen für den ukrainischen Irrläufer zu entschuldigen.»
Darstellung der Nato am wahrscheinlichsten
Selenskyj berief sich bei seiner Aussage auf Informationen seiner eigenen Armee, denen er «vertraue». Aber könnte es etwa sein, dass sich die Nato und die USA bei der Herkunft des S-300-Flugkörpers irren?
«Nein. Selenskyjs Aussagen sind absoluter Schwachsinn», meint Thiele dazu. Die Darstellung der Nato und Polens seien am wahrscheinlichsten.
Derzeit gehen diese davon aus, dass die veraltete sowjetische Rakete wohl ein russisches Geschoss verfehlte. Daraufhin hätte sie eigentlich von der ukrainischen Luftwaffe per Fernsteuerung zerstört werden sollen. Sie flog aber weiter und schlug schliesslich im polnischen Grenzgebiet ein.