Rechte Kräfte versuchen, den Messerangriff auf Kinder im englischen Southport politisch auszunutzen. Ähnliches könnte auch in Deutschland passieren.
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In England kommt es nach dem tödlichen Messerangriff auf mehrere Kinder zu Demonstrationen, es gibt auch Gewalt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In England kommt es nach einem tödlichen Messerangriff zu gewaltsamen Demonstrationen.
  • Dieses Szenario ist auch in Deutschland denkbar, sagen Experten.
  • Es brauche dafür nicht einmal einen so krassen Auslöser wie auf der Insel.
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Der Schock in der englischen Stadt Southport sitzt immer noch tief. Ein 17-jähriger Angreifer tötete in der vergangenen Woche mit einem Messer drei Kinder. Weitere Menschen wurden verletzt. In der Folge kommt es zu Krawallen.

Den Vorfall in Southport wollen insbesondere rechte Kreise für politische Zwecke ausnutzen, sie protestieren gegen die Migration. Es kommt dabei zu gewaltsamen Ausschreitungen.

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Im englischen Southport wurden drei Kinder von einem Messer-Angreifer getötet.
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Axel Rudakubana ist der mutmassliche Messerstecher von Southport. Hier abgebildet ist er im Alter von 11 Jahren.
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Die Tat zog heftige Krawalle nach sich – unter anderem versuchen Rechte, daraus Kapital zu schlagen.
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Unter anderem kursierten auch Gerüchte oder Falschinformationen zur Vergangenheit des Täters mit ruandischen Wurzeln.
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Das englische Beispiel macht auch deutschen Experten Sorgen.

Die Familie des Täters stammt aus Ruanda. Allerdings ist der 17-jährige Teenager selbst laut der Polizei in Grossbritannien geboren. Es kursieren viele Gerüchte und Falschmeldungen, wonach der Täter ein illegaler Migrant sein soll.

In Deutschland fehlt «Anführer» für Krawalle

Klar ist: Auch in anderen Ländern wird zuweilen hitzig über das Thema Einwanderung diskutiert – beispielsweise in Deutschland. Experten warnen gegenüber der «Bild»-Zeitung denn auch: Solche Krawalle könnte es bei unserem Nachbarn ebenfalls geben.

«Grundsätzlich ist das alles so auch in Deutschland vorstellbar», sagt Terror-Experte Peter R. Neumann vom King's College London.

Allerdings fehle ein «charismatischer Anführer» wie Tommy Robinson in England. Zudem herrsche eine Art «Brandmauer» gegen Gewalt, die Krawalle verhindere.

Deutschland hat «gewisse Vorstufe» von England-Szenen

Extremismus-Forscher Felix Neumann von der Konrad-Adenauer-Stiftung sieht es ähnlich: «Wir haben schon eine gewisse Vorstufe von dem, was wir in England sehen.» Das Gewaltpotenzial sei auch in Deutschland vorhanden.

Letztlich brauche es nicht einmal eine Gewalttat wie in England, um eine Eskalation herbeizuführen. Laut Neumann könne es auch «etwas Banales» sein – gerade in den sozialen Medien heizt sich die Stimmung schnell auf.

Glaubst du, dass es auch in anderen Ländern zu ähnlichen Krawallen wie in England kommen könnte?

Politikwissenschaftler Hajo Funke von der Freien Universität Berlin betont: «Es gibt die ganze Zeit kleine Explosionen in Deutschland.» Als Beispiel nennt er Angriffe auf Wahlkämpfer.

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