Extra gesichert: Trierer Goldschatz wieder zu sehen
Rund drei Jahre nach dem versuchten Raub wird der römische Goldschatz mit mehr als 2500 Münzen wieder im Rheinischen Landesmuseum in der südwestdeutschen Stadt Trier gezeigt. Er ist das Prunkstück in einem neuen Münzkabinett, das vom Land Rheinland-Pfalz sicherheitstechnisch aufgerüstet wurde.

«Der grösste Goldmünzenschatz der römischen Kaiserzeit weltweit ist eines unserer Highlights im römischsten aller Bundesländer», sagte Innenminister Roger Lewentz bei der Vorstellung der neuen Schatzkammer am Montag. Das Münzkabinett ist ab Samstag (10. September) für Besucher geöffnet.
Mehr als eine Million Euro hat das Land in den Neubau mitsamt neuster Sicherheitstechnik investiert. Der Schock sass tief: Im Oktober 2019 hatten Einbrecher versucht, den 18,5 Kilogramm schweren Schatz im Museum zu stehlen. Sie schafften es jedoch nicht, den Kubus aus Panzerglas über den Goldmünzen zu öffnen, bevor die Alarmanlage anging und die Polizei anrückte.
Seit dem Diebstahlsversuch war der Schatz nicht mehr ausgestellt. Laut Museumsdirektor Marcus Reuter waren die Münzen «an einem geheimen, sicheren Ort» untergebracht. Der Goldschatz war 1993 überraschend bei Bauarbeiten für ein Parkdeck in der ehemaligen Römerstadt gefunden worden. Forscher gehen davon aus, dass das antike Gold im Jahr 196 n. Chr. während eines Bürgerkrieges von einem Unbekannten in einem Keller vergraben wurde.
Der wissenschaftliche Wert der Münzen ist nach Angaben der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz unschätzbar. Auf den Goldstücken sind insgesamt 29 römische Kaiser oder deren Verwandte abgebildet - von Kaiser Nero bis Mark Aurel.
Im August 2021 war ein damals 28-Jähriger vom Landgericht Trier zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er hatte gestanden, bei der Tat Schmiere gestanden zu haben. Zwei Täter, die noch unbekannt sind, hätten versucht, den Schatz zu stehlen, sagte er damals.
Der Schatz ist das Aushängeschild des Trierer Museums. Bis zum 27. November ist dort auch die rheinland-pfälzische Landesausstellung «Der Untergang des Römischen Reiches» zu sehen, die auf grosses überregionales Interesse stösst.