«Tatort: Zugzwang»: Wie der TV-Krimi die Schachwelt spaltet
Der Münchner «Tatort: Zugzwang» hat mit seinem düsteren Schachturnier nicht nur Krimifans begeistert, sondern auch in der Schachszene für Aufsehen gesorgt.

Der «Tatort: Zugzwang» hat am vergangenen Sonntag nicht nur Krimifans, sondern auch die Schachszene in Atem gehalten. Im Mittelpunkt des Münchner Tatorts stand ein Schachturnier in den Alpen.
Darin kämpften sieben Männer und eine Frau um den Sieg. Die Ermittler Batic und Leitmayr wurden in eine abgründige Welt aus Intrigen, Rivalität und Hochspannung gezogen.
Die Schachspielerin Natalie Laurent gerät unter Verdacht, nachdem ihre Assistentin während des Turniers vom Hoteldach stürzt. Die Geschichte entwickelt sich zu einem Drama um Verrat, Druck und psychologische Abgründe im Profisport.
Schach als Hochleistungssport im «Tatort: Zugzwang»
Besonders die authentische Darstellung der Turnieratmosphäre und der Drucksituationen wurde von vielen Schachspielern hervorgehoben, wie «ChessBase» berichtet.
Ab nach München! Leitmayr, Batic und Hammermann ermitteln im neuen Fall "Zugzwang" jetzt im Ersten, im Livestream (https://t.co/ABTtPFNyWX) und in der #ARDMediathek: https://t.co/bmNWLRDJoX #Tatorthttps://t.co/uXobtFv26w
— Tatort (@Tatort) April 27, 2025
Grossmeister Niclas Huschenbeth war im Film als Kommentator zu sehen. Er zeigte sich erfreut darüber, dass Schach im «Tatort» endlich als Hochleistungssport inszeniert wurde.
Auch der Deutsche Schachbund lobte die Besetzung, insbesondere die Wahl einer Frau als Hauptfigur. Die internationale Schachgrösse Judit Polgar hob die starke weibliche Hauptrolle und die spannende Umsetzung hervor, wie «ChessBase» zusammenfasst.
Lob und Kritik aus der Schachszene
Nicht alle Stimmen in der Schachwelt waren jedoch uneingeschränkt positiv. Einige Profis bemängelten die überzeichnete Darstellung von Intrigen und Betrug im Profisport.

Die deutsche Schachspielerin Elisabeth Pähtz erklärte laut «SWR3», dass der Film zwar mit Klischees spiele. Dennoch halte er auch die Spannung.
Trotz dieser Kritikpunkte wurde die Aufmerksamkeit, die der Schachsport durch den Krimi erhielt, in der Szene überwiegend begrüsst. Der «Tatort Zugzwang» wurde in mehreren Schach-Podcasts diskutiert und sorgte für rege Debatten in sozialen Medien und Foren.
Schach und Geschlechterrollen im Krimi
Viele Experten betonten, dass die Darstellung des Schachspiels realistisch und spannend gelungen sei, wie «SWR3» berichtet.
Ein zentrales Thema war die Rolle der Frauen im Schach. Die Community diskutierte intensiv über die Herausforderungen, denen sich Frauen in einer von Männern dominierten Sportart stellen müssen.
Lob gab es für die realistische Darstellung dieser Problematik, Kritik hingegen für die Verwendung von Stereotypen, wie «Prisma» berichtet. Mit dem «Tatort: Zugzwang» wurde erstmals ein Schachturnier zum zentralen Element eines Münchner Tatorts.