Extremwetter in weiten Teilen Südeuropas
Überschwemmungen in der Türkei, Brände in Italien, Gluthitze in Spanien: Seit Wochen leiden Millionen Menschen in Südeuropa unter extremen Wetterbedingungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Südeuropa wird aktuell von extremen Wetterbedingungen heimgesucht.
- In der Türkei regnet es, in Italien und Griechenland brennt es, in Spanien herrscht Hitze.
In der türkischen Schwarzmeerregion führten heftige Regenfälle in den vergangenen Tagen zu den schlimmsten Überflutungen seit Jahren. Die Fluten rissen ganze Häuser mit sich, und Brücken stürzten ein, wie auf Bildern zu sehen war.
Ein Faktor für die zerstörerische Gewalt der Wassermassen ist neben dem Klimawandel auch die Begradigung von Flüssen.
Brandstifter sorgen in Italien für Grossbrände
In Italien gab es vom 15. Juni bis 15. August insgesamt 52'584 Feuerwehreinsätze, wie die «Vigili di fuoco» am Sonntag mitteilten.
Im vorigen Jahr waren es in dem Zeitraum 30'106. Die diesjährige Zahl sei mit dem Jahr 2017 vergleichbar.
Auch am Sonntag gab es für die Feuerwehr keine Atempause. Nach ihren Angaben waren 7600 Männer und Frauen im Einsatz. Sie wurden von 15 Löschflugzeugen und 14 Hubschraubern unterstützt.
Die meisten gehen laut Medienberichten auf Brandstiftung zurück. Am Samstag meldeten die Carabinieri auf Sizilien die Verhaftung von zwei Viehzüchtern. Sie wollten mit dem Abfackeln von Dorngestrüpp ihr Weideland erweitern und haben damit einen grossen Brand augelöst.
Die Tageszeitung «La Repubblica» berichtete am Sonntag, dass viele jahrhundertealte, kulturgeschichtlich bedeutsame Wälder lichterloh brannten. Dazu zähle ein Pinienwald bei Pescara an der Adria, den der dort geborene Dichter Gabriele D'Annunzio (1863-1938) einst besang.
In Cuglieri auf Sardinien sei ein tausendjähriger Olivenhain von den Flammen zerstört worden. Auch der Nationalpark Aspromonte in Kalabrien sei schwer geschädigt.
Brände in Griechenland beruhigen sich
In Griechenland entspannte sich die Lage nach den gewaltigen Bränden der vergangenen 14 Tage. Manche internationalen Helfer reisten ab. Die Region steht aber weiterhin unter strenger Beobachtung, weil immer wieder kleinere Brände entstehen und gelöscht werden müssen.
Spanien litt am Wochenende unter einer Hitzewelle. Der historische landesweite Temperaturrekord vom 13. Juli 2017 wurde am Samstag mit 46,9 Grad eingestellt, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete. Glutheiss war es auch in der Hauptstadt Madrid, wo die Temperaturen auf mehr als 41 Grad stiegen.
Die Urlauberinsel Mallorca meldete knapp über 40 Grad, ähnlich heiss war es auf den Kanaren vor der Westküste Afrikas. Obwohl die Waldbrandgefahr extrem ist, wurde das Land dieses Jahr bisher von grösseren Feuern verschont. Teilweise wurde das Betreten der Wälder verboten, etwa in Katalonien.