Seit letzter Woche gibt es neue Hinweise im Fall der vermissten Maddie. Zwei britische Ex-Freundinnen des Verdächtigen belasten Christian B. nun schwer.
Maddie McCann
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist sich sicher: Christian B. hat Maddie McCann ermordet. Für eine Anklage reichen die Beweise aber bisher nicht aus. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Mai 2007 verschwand die dreijährige Madeleine McCann spurlos aus Portugal.
  • Christian B. gilt bei den deutschen Ermittlern als hauptverdächtig.
  • Neue Aussagen von Ex-Freundinnen des heute 43-Jährigen beleuchten sein Verhalten näher.
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Zwei britische Ex-Freundinnen von Christian B. (43) bringen neue Details zur Entführung von Madeleine «Maddie» McCann ans Tageslicht. Beide waren mit dem deutschen Hauptverdächtigen zusammen, als er sich in Portugal aufhielt.

So erzählte eine der beiden Frauen gegenüber der Polizei, er habe ihr beim Abendessen am 2. Mai 2007 – eine Nacht vor der Entführung – gesagt: «Ich habe morgen einen schrecklichen Job in Praia da Luz zu erledigen. Es ist ein schrecklicher Job, aber es ist etwas, das ich tun muss, und es wird mein Leben verändern. Du wirst mich eine Weile nicht sehen.»

Maddie McCann
Hier hatte Christian B. im Jahr 2007, als Maddie McCann verschwand, gewohnt. - Keystone

Nach der Entführung der Dreijährigen verschwand Christian B. von der Bildfläche. Drei Jahre später tauchte er im portugiesischen Lagos wieder auf. Dort arbeitete er 2010 in einer Bar.

«Du hast es getan Christian, nicht wahr?»

Als seine zweite britische Freundin damals ein Phantombild im Fall Maddie sieht, witzelte sie: «Du hast es getan Christian, nicht wahr?» Christian B. zuckte daraufhin mit den Schultern, ignorierte die Frage und meinte: «Geh da einfach nicht hin.»

Wie ein Bekannter der beiden Frauen heute gegenüber «The Sun» erklärt, hätte bisher niemand diese kryptischen Aussagen ernst genommen. Man sei nicht davon ausgegangen, dass der heute 43-Jährige «zu so etwas in der Lage gewesen sei».

Gerry und Kate McCann zeigen während einer Pressekonferenz im Juni 2007 ein Bild ihrer verschwundenen Tochter Maddie. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa
Gerry und Kate McCann zeigen während einer Pressekonferenz im Juni 2007 ein Bild ihrer verschwundenen Tochter Maddie. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Doch als die deutsche Polizei Christian B. letzte Woche als Verdächtigen im Fall Maddie öffentlich vorstellte, sei der Groschen bei den zwei Ex-Freundinnen gefallen. «Wir sind entsetzt und traumatisiert.»

Die Aussage von Christian B. am Abend vor der Entführung lässt nun nämlich darauf schliessen, dass er das Ganze geplant und Maddie vielleicht sogar auf Bestellung mitgenommen hatte.

Die beiden Frauen fürchten nun, dass Christian B. irgendwann aus dem Gefängnis frei kommt und sie holen könnte. Dies erzählt ihr Bekannter im Gespräch mit der britischen Boulevardzeitung.

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