Fast 1000 Mittelmeer-Migranten erreichen Lampedusa
Am Sonntag kamen rund 1000 Migranten in Lampedusa (I) an. Die Insel ist mit den hohen Zahlen überfordert.
Das Wichtigste in Kürze
- Fast 1000 Migranten sind am Sonntag in Lampedusa (I) angekommen.
- Das dortige Erstaufnahmelager bietet Platz für 400 Menschen.
- Aktuell befinden sich dort jedoch rund 2000 Personen.
Hunderte Migranten haben am Wochenende die hochgefährliche Überfahrt über das zentrale Mittelmeer in Richtung Italien gewagt. Fast 1000 Bootsmigranten erreichten von Samstag bis Sonntag die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Sonntag berichtete. In der Nacht zum Sonntag wurden 277 Menschen in sechs Booten von der italienischen Küstenwache auf die Insel gebracht. Am Samstag kamen knapp 718 Menschen in 27 Booten an.
Die Migranten stammten aus dem Kongo, der Elfenbeinküste, Burkina Faso, Kamerun, Guinea, Nigeria, dem Senegal und Mali, meldete Ansa. Sie gaben demnach an, von den tunesischen Küstenstädten Sfax, Gabès und Mahdia abgefahren zu sein.
Lager-Kapazitäten weit überschritten
Das Erstaufnahmelager von Lampedusa ist überfüllt. In dem für 400 Menschen ausgerichteten sogenannten Hotspot befinden sich zurzeit mehr als 2000 Menschen. Mit Fähren sollen Hunderte Menschen von den italienischen Behörden nach Sizilien gebracht werden.
Immer wieder kommt es bei den Versuchen von Migranten, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, zu verheerenden Bootsunglücken. Das Innenministerium in Rom zählte in diesem Jahr mehr als 96'300 Menschen, die auf Booten Italien erreichten. Im Vorjahreszeitraum waren es knapp 45'700.