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UNHCR rechnet mit mehr Flüchtlingen aus Afrika Richtung Mittelmeer

Keystone-SDA
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Genève,

Gewalt in der Sahelzone in Afrika dürfte mehr Flüchtlinge Richtung Mittelmeer und auf gefährliche Fluchtrouten nach Europa treiben - davor warnt das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR).

Kanarische Inseln
Migranten auf einem Boot im Mittelmeer. (Symbolbild) - dpa

2,9 Millionen Menschen hätten dort schon fliehen müssen. «Ohne Aussicht auf Frieden und Stabilität in der Region sind weitere Vertreibungen höchst wahrscheinlich», berichtete das UNHCR am Mittwoch. Auch in den Zufluchtsländern in der Nachbarschaft sei die Lage desolat, auch als Folge der Corona-Krise. «Deshalb versuchen viele Menschen weiter, die riskante Seereise nach Europa anzutreten.»

Das UNHCR will den Menschen entlang den Fluchtrouten und bevor sie die Mittelmeerküsten erreichen helfen, damit sie nicht in die Hände von Menschenschmugglern fallen und ausgenutzt und missbraucht werden. Ihnen drohten Vergewaltigung, Entführung, Erpressung und Sklavenarbeit.

Dafür brauche es 100 Millionen Dollar (etwa 82 Millionen Euro). Damit sollen etwa Schulen und Arbeitsplätze für Flüchtlinge und Migranten unterstützt werden. Manchen Flüchtlingen könne mit Bargeld geholfen werden. Das UNHCR rief die Weltgemeinschaft auch auf, mehr Plätze für die Aufnahme von Flüchtlingen anzubieten.

Auf der zentralen und der westlichen Mittelmeerfluchtroute sind nach Angaben des UN-Organisation für Migration (IOM) im vergangenen Jahr mehr als 1200 Menschen ums Leben gekommen.

Italien hat 2013 in einem Fall seine Verpflichtungen zur Seerettung verletzt und damit zum Tod von mehr als 200 Flüchtlingen beigetragen, urteilte am Mittwoch ein Menschenrechtsausschuss in Genf.

Die Seenotrettung sei dem sinkenden Boot mit mehr als 400 Menschen an Bord gut 100 Kilometer südlich der italienischen Insel Lampedusa trotz Alarmierung stundenlang nicht zur Hilfe gekommen. Die Regierung müsse den Fall untersuchen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und die Überlebenden entschädigen, so der Ausschuss.

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