Filmfestival Locarno: Goldener Leopard geht nach Singapur

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Locarno,

Zum Finale des Filmfestivals von Locarno gibt es eine Überraschung: Der Spielfilm «A Land Imagined» hat sich durchgesetzt. Auch ein deutscher Film hat Erfolg.

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Die chinesische Schauspielerin Luna Kwok und der singapurer Regisseur Siew Hua Yeo halten den Goldenen Leopard 2018. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Filmfestival in Locarno gewann «A Land Imagined» von Yeo Siew Hua den Hauptpreis.
  • Der begehrte Publikumspreis ging an «BlacKkKlansman» des Regisseurs Spike Lee.

Überraschung zum Finale des 71. Internationalen Filmfestivals in Locarno: Den Hauptpreis hat der Spielfilm «A Land Imagined» des Regisseurs Yeo Siew Hua aus Singapur gewonnen. Das gab die Jury unter Vorsitz des chinesischen Regisseurs Jia Zhang-ke am Samstag bekannt. Der Film, der in einer Mischung aus Thriller, Lovestory und Baustellenreport moderne Formen der Ausbeutung geisselt, wurde von Produzenten aus Singapur, Frankreich und den Niederlanden finanziert.

Als beste Schauspieler wurden die junge rumänische Debütantin Andra Guti für ihre Rolle als rebellischer Teenager in «Alice T.» (Rumänien/Frankreich/Schweiz) und der Südkoreaner KI Joobong als alternder Dichter in «Das Hotel am Fluss» (Südkorea) ausgezeichnet. Bei den Frauen hatte es andere Favoriten gegeben: Hoch gehandelt worden waren die US-Amerikanerin Mary Kay Place («Diane») und die Türkin Damla Sönmez («Sibel»). Der Preis für KI Joobong war erwartet worden.

Der Spezialpreis der Jury ging an den einzigen Dokumentarfilm im Hauptwettbewerb, ein Favorit des Festivals: «M». Regisseurin Yolande Zauberman beleuchtet darin fern von Sensationsgier das Problem des Kindesmissbrauchs in einer ultraorthodoxen Gemeinschaft in Israel. Unerwartet ging der Preis für die beste Regie an die Chilenin Dominga Sotomayor. Ihr Gesellschaftspanorama «Zu alt, um jung zu sterben» blickt in die 90er Jahre zurück.

Auch Deutschland kann sich über einen Erfolg auf dem nach Berlin, Cannes und Venedig wichtigsten Filmfestival freuen. Der Preis für den besten Debütfilm im Wettbewerb der Sektion «Cineasti del presente» («Filmemacher der Gegenwart») ging an «Alles ist gut», den ersten Spielfilm der Regisseurin Eva Trobisch. Sie spiegelt darin feinfühlig das Leben einer jungen Frau in einer existenziellen Krise.

Der begehrte Publikumspreis für einen der ausserhalb aller Wettbewerbe in abendlichen Freiluftaufführungen gezeigten Filme auf der Piazza Grande des kleinen Ortes in der italienischsprachigen Schweiz ging an «BlacKkKlansman» von Regisseur Spike Lee («Malcolm X»). Der US-Regisseur hatte für die auf Tatsachen beruhende Anti-Rassismus-Satire im Mai dieses Jahres bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes den Grossen Preis der Jury bekommen.

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