Finderin packte Schädel von Émile (†2) in Plastiksack

Janis Meier
Janis Meier

Frankreich,

Seit Ende März herrscht traurige Gewissheit zum vermissten Émile (†2) – eine Wanderin fand seine Knochen. Nun spricht sie über den Schicksalstag.

Émile
Der vermisste Émile (†2) ist tot. Seine Knochen wurden gefunden. - Screenshot

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Wanderin spricht über ihren schrecklichen Fund: den Schädel des vermissten Émile.
  • Sie wusste sofort, dass sie die Überreste des kleinen Buben gefunden hatte.
  • Heute kämpft sie mit den Erinnerungen – sie sei «mental und körperlich erschöpft».

An einem windigen Märztag entschied sich die Seniorin Manon* trotz anfänglicher Unlust für einen Spaziergang. Sie ist bekannt für ihre Wander-Leidenschaft und hat dabei weder Uhr noch Handy bei sich. An jenem Tag bricht sie gegen Mittag auf – die Glocken der Kirche geben ihr die Zeit vor.

Manon wechselt regelmässig ihre Wanderrouten. An diesem Tag entscheidet sie sich für einen Weg, den sie schon seit einiger Zeit nicht mehr genommen hatte: ein flacher Pfad parallel zu einem steilen Hang mit Blick auf die französische Gemeinde Haut Vernet.

Nach einer Weile stolpert die Seniorin über etwas Ungewöhnliches mitten auf dem Weg. Ein sauberer, weisser Schädel – «die Sache», wie sie heute sagt. «Ich wusste, dass es Émile war», sagt sie mit Tränen in den Augen zum französischen Sender «BFMTV».

Sie musste den Schädel selbst bergen

In ihrer Notlage muss Manon schnell handeln: Sie hat kein Handy dabei und kann niemandem von ihrem Fund berichten. Angesichts des starken Windes und drohender Erdrutsche beschliesst sie, den Schädel selbst zu bergen: «Ich hätte ihn dort lassen können, aber bis ich zurückgekehrt wäre, wäre er nicht mehr da gewesen», erklärt sie nun.

Suche Emile
Zahlreiche Freiwillige halfen bei der Suche des vermissten Émile (†2). - afp

Um «die Sache» unversehrt zu bergen, greift die Seniorin auf zwei Plastiksäcke zurück. Diese zieht sie wie Socken über ihre Hände und hebt anschliessend den Schädel vorsichtig auf.

Seniorin rannte nach Hause

Nachdem Manon den Fundort mit einem umgestürzten Baum markiert hat, macht sie sich schnell auf den Heimweg. Die ganze Zeit hält sie «die Sache» von ihrem Körper fern: «Das Gefühl der Form an meinem Körper zu spüren war furchterregend», sagt die Seniorin gegenüber dem Sender.

Trotz schmerzender Arme rennt sie weiter – getrieben von dem Gedanken an Émiles Eltern: «Ich dachte mir: Endlich können Papa und Mama ihn begraben. Sie werden es endlich wissen.»

Berührt Sie das Schicksal des in Frankreich vermissten Émile (†2)?

Zu Hause angekommen ruft Manon sofort die Polizei an: «Ich sagte ihnen: ‹Ich habe einen Schädel gefunden›.» Die Beamten treffen kurz darauf ein und nehmen sowohl den Schädel als auch Manon zur weiteren Befragung mit.

«Mental und körperlich erschöpft»

Am nächsten Tag wird ihr Haus durchsucht und alle elektronischen Geräte beschlagnahmt. Trotz der intensiven Untersuchung wird Manon nie als Verdächtige betrachtet.

Heute sagt die passionierte Wanderin, dass es ihr gut geht und ihr Glaube ihr viel Kraft gibt. Dennoch ist die Erinnerung an den Fund «der Sache» immer noch emotional belastend für sie: «Ich bin mental und körperlich von all dem erschöpft», sagt sie. Seit dem Vorfall hat sie keine Wanderungen mehr unternommen: «Ich muss das erst verdauen.»

Als gläubige Frau sind ihre Gedanken oft bei den Eltern des Buben: «Was kann man Menschen sagen, die ihr Kind verloren haben?», fragt sie sich laut. Sie wünsche sich, dass die Eltern Frieden finden.

*Name geändert

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