Finnland will Plan für Bau eines Atomreaktors mit Rosatom überprüfen
Die finnische Regierungschefin Sanna Marin hat vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise eine Überprüfung des Plans für den Bau eines Atomreaktors mit dem russischen Rosatom-Konzern angekündigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Regierungschefin Marin verweist auf Sicherheitsbedenken.
Die Planungen für den Reaktor Hanhikivi 1 im Norden Finnlands, der in Zusammenarbeit mit einem finnischen Konsortium gebaut werden soll, würden auf Anraten des Verteidigungsministeriums überprüft, sagte Marin am Dienstag auf einer Pressekonferenz.
«Das russische Vorgehen gegen die Ukraine ist völlig inakzeptabel», sagte Marin. «Finnland hat es verurteilt und die EU hat es verurteilt.» Der Plan für das finnische Atomkraftwerk solle aus einer «Sicherheitsperspektive» überprüft werden.
Der 1200-Megawatt-Reaktor im Norden Finnlands wird von einem Konsortium geplant, in dem der russische Rosatom-Konzern und ein finnisches Konsortium zusammengeschlossen sind. Es ist eines der wenigen Industrie-Projekte eines russischen Unternehmens in der EU. Nach den letzten Planungen soll der Bau 2023 beginnen und 2029 abgeschlossen werden.
Derweil sagte der finnische Präsident Sauli Niinistö, dass das russische Vorgehen gegen die Ukraine die Debatten über einen Beitritt Finnlands zur Nato neu anfachen könnten. Über eine Nato-Mitgliedschaft gebe es eine «lebhafte Debatte», sagte Niinistö. Diese werde «mit Sicherheit weiter angefacht, falls Russland dafür einen Anlass bietet».