Fische reagieren auf ihr Spiegelbild
Putzerfische nehmen beim Blick in einen Spiegel Markierungen auf ihrem Körper wahr und wollen sie anschliessend entfernen.
Das Wichtigste in Kürze
- Demnach reagieren Putzerfische (Labroides dimidiatus) auf ihr Spiegelbild, heisst es in einer Mitteilung von MPI und Uni.
Das hat ein Team um Alex Jordan vom Max-Planck-Institut für Ornithologie und der Universität Konstanz herausgefunden.
Demnach reagieren Putzerfische (Labroides dimidiatus) auf ihr Spiegelbild, heisst es in einer Mitteilung von MPI und Uni. Bislang sei nur von höher entwickelten Tierarten bekannt, dass sie sich selbst im Spiegel erkennen, darunter Affen, Delfine und Krähen.
Beim sogenannten Spiegeltest werden Körperstellen so mit Farbflecken markiert, dass sie ein Tier nur beim Blick in einen Spiegel sehen kann, wie die Forscher im Fachblatt «Plos Biology» schreiben. Reagiert das Tier auf die Markierung, gilt der Test als bestanden. Nach Angaben der Universität versuchten die Putzerfische, die Flecken auf ihrer Haut am Untergrund abzuschaben. Konnten sie sich nicht im Spiegel begutachten oder handelte es sich um eine farblose Markierung, unternahmen die Fische dagegen nichts.
Die Fähigkeit, sein Spiegelbild zu erkennen, wird allgemein auf das Vorhandensein eines Bewusstseins für das eigene Selbst zurückgeführt. Diese Annahme stellen die Forscher um Jordan nun infrage. «Die nahe liegende Erklärung ist, dass die Fische zwar den Spiegel-Test bestehen, sie sich aber nicht ihrer selbst bewusst sind», sagt Jordan. «Vielmehr erkennen sie ihr Spiegelbild als Abbild des eigenen Körpers, verstehen jedoch nicht, was es bedeutet.»
Mit ihren Ergebnissen wollen sie eine Diskussion darüber anstossen, ob der sogenannte Spiegel-Test als Gradmesser für ein tierisches Bewusstsein geeignet ist.