Fleximan: Italien fahndet nach den Blitzvandalen
Diesmal hat er in Norditalien vier Blitzanlagen in nur einer Nacht niedergestreckt. Die Ermittlungen nach «Fleximan» laufen landesweit.
Das Wichtigste in Kürze
- In Italien hat erneut der «Fleximan» zugeschlagen.
- Seit letztem Jahr sägen in Italien Unbekannte Radarfallen mit der Flex ab.
- Das Problem beschäftigt landesweit Polizei und Staatsanwaltschaften.
In der norditalienischen Kleinstadt Buccinasco hat er wieder zugeschlagen – «Fleximan». In nur einer Nacht wurden vier orangefarbene Blitzanlagen mit der Flex abgesägt.
Seinen Ausgang nahmen die Flex-Aktionen letztes Jahr nahe der Stadt Rovigo, wo der erste Blitzermast mithilfe eines Trennschleifers abgesägt wurde. Seitdem gab es etliche solcher Fälle von Sachbeschädigung, wie unter anderem «zdfheute» berichtet. Zuweilen werden sie begleitet von kleinen Bekennerschreiben wie «Fleximan führt aus».
Die Schneise der Verwüstung durchzieht das ganze Land. Ein halbes Dutzend Staatsanwaltschaften beschäftigt sich mit den Vorfällen.
Italien gilt als europäische Nummer 1 bei den Radarfallen – nirgends stehen mehr Blitzer. Es ist unbestritten, dass viele Gemeinden mit den Radarfallen ordentlich Gewinne machen. Wie die Verbraucherschutzorganisation Codacons ermittelte, nahmen 2022 die 20 grössten italienischen Städte mit Blitzanlagen über 75 Millionen Euro ein.
Befürworter und Gegner von Fleximan
Das Land jedoch ist zwiegespalten. Einige Experten kritisieren den Vandalismus durchaus. So erklärte etwa Stadtplaner Matto Dondé gegenüber der Zeitung «La Repubblica»: «Überall, wo Blitzer eingesetzt werden, ist die Zahl der Toten und der Verletzten viel niedriger.»
Der rechtspopulistische Verkehrsminister Matteo Salvini hingegen sympathisiert mit den Aktionen. «Wenn sie über Nacht auf zweispurigen Strassen aufgestellt werden, um Geld zu verdienen, ist das einfach eine weitere Steuer.»
Die Ermittlungen nach Fleximan sind bisher erfolglos geblieben. Überwachungskameras zeigten meist nur schwarz vermummte Personen bei Nacht. – Den Tätern drohen hohe Geldstrafen und bis zu drei Jahre Haft.