Florenz feiert 550. Geburtstag des Renaissance-Genies Michelangelo
Florenz feiert am 6. März den 550. Geburtstag des Renaissance-Künstlers Michelangelo Buonarroti.

Seine Fresken in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan und seine Kuppel des Petersdoms in Rom werden bis heute von Millionen Kunstfreunden aus aller Welt bewundert. Die biblische «David»-Marmorskulptur in Florenz ist eine der bekanntesten Statuen der Welt: Vor allem Florenz feiert am Donnerstag (6. März) denn auch den 550. Geburtstag des Renaissance-Künstlers Michelangelo Buonarroti.
Das Museum der Galleria dell'Accademia in Florenz, das den David aufbewahrt, startet am Donnerstag mit einer Reihe von Veranstaltungen und Events zu Ehren Michelangelos.
«Michelangelo: Der ewige Zeitgenosse» lautet der Titel der Veranstaltungsreihe, die vom Generaldirektor der italienischen Museen, Massimo Osanna, gemeinsam mit der Leitung der Galleria dell'Accademia konzipiert wurde. «Die Feierlichkeiten anlässlich des 550. Geburtstags von Michelangelo sind eine Gelegenheit, sein Erbe wiederzuentdecken», sagte Osanna bei der Vorstellung der Veranstaltungen.
Die Geschichte der Galleria dell'Accademia in Florenz ist seit 1873, als der berühmte David dorthin gebracht wurde, untrennbar mit Michelangelo (1475-1564) verbunden. Kurz danach wurde im Museum eine Sammlung von Gipsabgüssen der Werke des Künstlers mit der Idee untergebracht, ein echtes Michelangelo-Museum zu schaffen.
Grosser Repräsentant der Hochrenaissance
Auch wenn das Projekt nie vollständig verwirklicht wurde, wurden die Sammlungen in der Galleria dell'Accademia im Laufe der Zeit um eine Reihe von Meisterwerken bereichert, wie die vier grandiosen «Prigioni», Statuen, die Michelangelo für das Grabmal von Papst Julius II. angefertigt hatte, die für die Kathedrale von Santa Maria del Fiore in Florenz geschaffene «Matthäus»-Skulptur und die Marmorskulptur «Pietà von Palestrina».
Im Laufe dieses Jahres werden die von der Galleria dell'Accademia organisierten Michelangelo-Veranstaltungen auch die Fähigkeit seiner Werke zum Dialog mit verschiedenen anderen Ausdrucksmöglichkeiten der Kunst – von der Poesie über die Musik und das Theater bis hin zu den bildenden Künsten – untersucht.
Gleichzeitig wird die Geschichte der im Museum aufbewahrten Meisterwerke Michelangelos vertieft. Ausserdem wird eine Web-App zugänglich sein, die multimediale Inhalte und ausführliche Informationen zu den Werken Michelangelos und anderer Meister des 16. Jahrhunderts vermittelt.
Überaus vielseitig, umtriebig und getrieben von seiner Sehnsucht nach Gott ging Michelangelo ans Werk. Der Maler, Bildhauer, Architekt und Dichter wurde zum grossen Repräsentanten der Hochrenaissance. Der Mann, der zwischen Rom, Florenz, Bologna und Carrara pendelte, starb schliesslich im Alter von 89 Jahren in der Ewigen Stadt. Dort hatte er die letzten Jahrzehnte seines Lebens verbracht. Seine rastlose Suche nach der vollkommenen Schönheit gilt auch Jahrhunderte später noch als ein Massstab in der Kunst.