Flüchtlinge auf Lesbos müssen jetzt auch mit der Kälte kämpfen
Jeden Tag kämpfen tausende Flüchtlinge auf Lesbos um ihr Überleben. Jetzt kam mit der Kälte eine weitere Gefahr dazu.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein unerwarteter Wintereinbruch gefährdetet Flüchtlinge auf Lesbos.
- Im Camp Kara Tepe kam es zu tiefen Temperaturen, Überschwemmungen und sogar Hagel.
- Die Bewohner sind Sturm und Wasser ausgesetzt.
Die Umstände in den Flüchtlingslagern auf Lesbos sind fatal. Wegen eines unerwarteten Wintereinbruchs wurde es für die tausenden, in Zelten untergebrachten Flüchtlinge noch schwerer. Denn der Wind wehte heftig, und es kam zu Schneeregen und sogar Hagel.
Das führte dazu, dass im provisorischen Flüchtlingslager Kara Tepe viele Zelte im Schlamm versanken, wie die «DW Akademie» zuletzt berichtete.
Das UN-Flüchtlingswerk in Griechenland twitterte vergangene Woche: «Während eine Kältewelle Griechenland durchquert, werden tausende Flüchtlinge und Asylsuchende, die in Zelten oder selbst errichteten Unterkünften auf Samos, Chios und Lesbos leben, mit eisigen Temperaturen und Winden in prekären Verhältnissen konfrontiert.»
Αs a cold spell sweeps across Greece, thousands of refugees and asylum-seekers living in tents or makeshift shelters on the islands of Samos, Chios and Lesvos face freezing temperatures and icy winds in precarious conditions. 1/2 pic.twitter.com/22HGBBPnus
— UNHCR Greece (@UNHCRGreece) February 17, 2021
Im Camp Kara Tepe auf Lesbos sind rund die Hälfte der 15'000 Flüchtigen, die sich auf den griechischen Inseln befinden. Kara Tepe wurde erst im September aufgezogen, nachdem das Flüchtlingslager Moria brannte.
Die Lage an der Küste verursacht dem Camp Kara Tepe immer wieder Probleme, die Bewohner sind Sturm und Wasser ausgesetzt. Es kommt so zu vielen Überschwemmungen – Schutz vor Sturm und Regen ist nicht gewährleistet. Betroffen sind davon unter anderem 2500 Minderjährige.
Eigentlich nix Dolles. Ein Kind muss zur Toilette. Aber es gießt.
— Isabel Schayani (@isabelschayani) February 11, 2021
Für die Toiletten und Zelte im Lager #KaraTepe #Lesvos sind #UNHCR und #UNICEF zuständig.
So etwas zu drehen und raus zu schicken - ist übrigens verboten. pic.twitter.com/ywBcPdMpUw
Kochen und sich selbst versorgen dürfen die Flüchtlinge nach dem Brand in Moria auch nicht mehr. Zuständig für das Essen ist jetzt das griechische Militär. Zudem wird das Camp rund um die Uhr bewacht und es gilt ein Lockdown.