Flüchtlinge von der «Aquarius» gehen nach tagelangem Warten in Malta an Land

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Nach fast einer Woche können die geretteten Flüchtlinge auf dem Hilfsschiff «Aquarius» in Malta an Land. Die Geretteten sollen in EU-Staaten verteilt werden.

Flüchtlinge blicken von einem Boot vor der libyschen Küste aus zum Seenotrettungsschiff Aquarius 2 der Hilfsorganisation SOS Méditerranée.
Flüchtlinge blicken von einem Boot vor der libyschen Küste aus zum Seenotrettungsschiff Aquarius 2 der Hilfsorganisation SOS Méditerranée. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • 58 Flüchtlinge vom Hilfsschiff «Aquarius» sind in Malta an Land gegangen.
  • Das Schiff wird nun ihren Weg nach Marseille fortsetzen.

Die vom Hilfsschiff «Aquarius» geretteten Flüchtlinge sind am Sonntag nach fast einer Woche des Wartens auf eine Anlegeerlaubnis in Malta an Land gegangen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete, die 58 grösstenteils aus Libyen stammenden Geflüchteten, seien in der maltesischen Hauptstadt Valletta in zwei Busse gestiegen. Sie waren zuvor am Morgen auf ein Patrouillenboot der maltesischen Küstenwache in internationalen Gewässern gebracht worden.

Die Migranten – 17 Frauen, eine davon im fünften Monat schwanger, 18 Minderjährige und 23 Männer – sollten gemäss einer am Dienstag geschlossenen Einigung, auf vier EU-Staaten verteilt werden. Frankreich erklärte sich demnach zur Aufnahme von 18 Flüchtlingen bereit. Deutschland und Spanien wollen jeweils 15 Flüchtlinge aufnehmen, Portugal zehn.

Nach Angaben der Regierung in Valletta wird die «Aquarius» ihren Weg nach Marseille, ihrem Heimathafen in Südfrankreich, fortsetzen. Dies sei notwendig, «um ihre staatenlose Position» zu klären. Panama hatte dem Schiff nach einer Beschwerde aus Italien vor einer Woche die Flagge entzogen.

Die italienische Regierung verweigert Hilfsschiffen mit Flüchtlingen an Bord seit dem Sommer das Anlegen in ihren Häfen. Italiens rechtspopulistischer Innenminister Matteo Salvini beschuldigte die «Aquarius», einen «Taxidienst» für Migranten zu betreiben. Seit dem Sommer sind mehrere Rettungsschiffe auf der Suche nach einem Hafen durch das Mittelmeer geirrt, darunter auch die «Aquarius».

Besonders dramatisch war eine Odyssee des Schiffs im Juni, nachdem es vor der libyschen Küste 630 Flüchtlinge an Bord genommen hatte. Italien und Malta verweigerten der «Aquarius» das Anlegen, nach tagelangem Warten durfte sie schliesslich in den Hafen der spanischen Stadt Valencia einlaufen, die Flüchtlinge durften von Bord gehen. Im August duften 141 Migranten auf der «Aquarius» erst nach langem Warten in Malta an Land gehen, nachdem sich fünf EU-Länder, darunter Deutschland, zu deren Aufnahme bereit erklärt hatten.

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