Flugzeug mit Schweizern aus Wuhan in Frankreich gelandet

Das Flugzeug, welches Schweizer aus dem Coronavirus-Gebiet in China evakuiert, ist am Sonntagnachmittag in Südfrankreich auf einem Militärflugplatz gelandet.

Brachte am Freitag eine erste Gruppe Franzosen aus China nach Hause: eine französische Militärmaschine auf dem Luftwaffenstützpunkt Istres in Südfrankreich. (Archivbild)
Brachte am Freitag eine erste Gruppe Franzosen aus China nach Hause: eine französische Militärmaschine auf dem Luftwaffenstützpunkt Istres in Südfrankreich. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/BC

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen des Coronavirus werden rund ein Dutzend Schweizer aus der Provinz Hubei evakuiert.
  • Die Maschine ist am Sonntagnachmittag in Frankreich auf einem Militärstützpunkt gelandet.
  • Frankreich hatte angeboten, ausreisewillige Schweizer nach Europa zu fliegen.

Das am Sonntag in Wuhan gestartete Flugzeug mit fünf Schweizer Staatsangehörigen und drei engen chinesischen Familienangehörigen ist am Sonntagnachmittag kurz nach halb drei in Südfrankreich gelandet.

Ursprünglich hatten 14 Schweizer Staatsangehörige gegenüber der Schweizer Vertretung in Peking wegen einer Ausreise angefragt. Zehn von ihnen überlegten sich laut dem EDA konkret, das Ausreise-Angebot anzunehmen. In den Flieger stiegen schliesslich nur noch fünf Personen. Zwei entscheiden sich erst kurz vor Abflug, in der Provinz Hubei zu bleiben.

An Bord des Jets der Fluggesellschaft Hi Fly Malta befanden sich Staatsbürger mehrerer europäischer Länder, neben Schweizern beispielsweise auch Franzosen, Belgier und Österreicher.

Keiner der Passagiere habe beim Abflug in Wuhan Krankheitssymptome gezeigt, sagte Frankreichs Vize-Gesundheitsminister Adrien Taquet gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Trotzdem werden sie nach der Landung zunächst in Quarantäne gehen. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hatte Frankreich ausreisewilligen Schweizern angeboten, sie nach Europa zu fliegen.

Unterkunft Sache der Franzosen

Wohin die Schweizer nach der Landung genau gebracht werden, war zunächst unklar. Für die weiteren Abläufe und die medizinischen Massnahmen nach der Ankunft in Frankreich seien die französischen Behörden zuständig, teilte das EDA mit. Das Schweizer Generalkonsulat in Marseille stelle sicher, dass die Schweizer und deren Familienangehörige bei Bedarf weiter unterstützt werden.

Frankreich stellt für Evakuierte in einer Feuerwehrakademie mit rund 500 Studios Unterkünfte bereit. Der Ort liegt rund zehn Kilometer vom Zentrum von Aix-en-Provence entfernt.

ignazio cassis
Ignazio Cassis bedankt sich auf Twitter bei den Franzosen. - Twitter/@ignaziocassis

Der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis bedankte sich bei seinem französischen Amtskollegen Jean-Yves Le Drian für die Unterstützung bei der Evakuierung. Er wolle allen danken, die einen wesentlichen Beitrag zur Rückkehr geleistet hätten. Das schrieb Cassis am Sonntagnachmittag im Kurznachrichtendienst Twitter.

Zehn Schweizer in Wuhan

In China sind derzeit 4'112 Schweizer eingetragen. Laut dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ist der grösste Teil davon in Hongkong angemeldet. Die chinesische Sonderverwaltungszone ist bisher weniger von der Lungenkrankheit betroffen.

In der Provinz Hubei, wo die schwer getroffene Millionenmetropole Wuhan liegt, leben zehn Schweizer.

Französin berichtet auf Twitter von Evakuierung

coronavirus
Die meisten Passagiere sind Europäer. - Twitter / @AntoineCrouin

Die Französin Amélie teilt ihre Evakuation aus Hubei auf den sozialen Medien. Die Passagiere hätten nach über 13 Stunden endlich an Bord des Flugzeugs gehen können. Das liess die Französin am Sonntag über einen Freund mitteilen. Die Maschine werde in 12 Stunden in Frankreich erwartet.

Flughafen Wuhan
Die Passagiere werden am Flughafen Wuhan eingecheckt. - Twitter / @AntoineCrouin

Laut Amélie seien die meisten Passagiere Europäer. Auch wenige Franzosen seien an Bord.

In ihren Videos zeigte sie auch die strengen Sicherheitsvorkehrungen, welche die Passagiere vor dem Boarding durchlaufen mussten.

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