Fortschritte im Kampf gegen die Waldbrände auf griechischer Insel Euböa
Die Einsatzkräfte scheinen im Kampf gegen die verheerenden Brände auf Euböa leichte Fortschritte zu machen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf der Insel und in anderen Teilen des Landes wurden bereits hunderte Häuser zerstört.
- Hunderte Feuerwehrleute kämpften am Mittwoch weiter gegen die Brände.
Im Kampf gegen die verheerenden Brände auf der griechischen Insel Euböa haben die Behörden am Mittwoch leichte Fortschritte gemeldet. «Ich denke, wir können sagen, dass die Feuerfronten langsam unter Kontrolle gebracht werden», sagte der Bürgermeister der Inselstadt Istiea, Giannis Kontzias, am Mittwoch dem staatlichen Fernsehsender ERT.
«Gestern haben wir zum ersten Mal seit Tagen das Sonnenlicht gesehen», fügte der Bürgermeister in Anspielung auf die riesigen Rauchschwaden über Euböa hinzu. Auf der Insel und in anderen Teilen des Landes wurden bereits hunderte Häuser zerstört, drei Menschen starben. Hunderte Feuerwehrleute kämpften am Mittwoch weiter gegen die Brände.
Besorgniserregend war die Lage etwa in der Bergregion Gortynia auf der Halbinsel Peleponnes. Die Feuerwehr konzentriere sich darauf, das Feuer vom dichtbewaldeten Berg Mainalo fernzuhalten, sagte der Vize-Gouverneur für die auch Gortynia umfasssende Region Arkadien, Christos Lambropoulos, auf ERT. «Dörfer scheinen im Moment nicht in Gefahr zu sein (...), aber die Bedingungen ändern sich stündlich.»
Verstärkung aus dem Ausland
Die Feuerwehr in Gortynia bekam am Mittwoch Verstärkung von zahlreichen Einsatzkräften aus dem Ausland, darunter Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Tschechien. Bei der Unterstützung aus Deutschland handelt es sich nach Angaben des Deutschen Feuerwehrverbands um 168 Einsatzkräfte aus Hessen und 56 weitere aus Nordrhein-Westfalen. Insgesamt wurde Griechenland die Unterstützung durch 21 Flugzeuge und Hubschrauber, 250 Fahrzeuge und mehr als 1200 Feuerwehrleute zugesagt.
Auf Euböa waren fast 900 Feuerwehrleute, darunter Einsatzkräfte aus Ländern wie Zypern, Moldau, Polen, Rumänien, Slowakei, Serbien und der Ukraine, im Einsatz. Auch sieben Löschflugzeuge und Hubschrauber aus dem Ausland, unter anderem aus Schweden, der Schweiz und Serbien, beteiligten sich an den Löscharbeiten.
Viele Menschen auf Euböa fühlen sich von der Regierung im Stich gelassen. Kommunalpolitiker werfen der Regierung vor, zu spät Löschflugzeuge auf die Insel geschickt zu haben. Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis entschuldigte sich am Montagabend in einer Fernsehansprache bei seinen Landsleuten. Zugleich hob er hervor, die Feuerwehr habe in den vergangenen Tagen gegen 580 Brände kämpfen müssen, die wegen einer «beispiellosen Hitzewelle und einer langanhaltenden Dürre schwer zu löschen» gewesen seien.