Frankreich plant Einwanderungs-Quoten gegen Fachkräftemangel
Mit Einwanderungs-Quoten will Frankreich den Fachkräftemangel beheben.
Das Wichtigste in Kürze
- Regierung will jährlich 33.000 Ausländer anwerben.
Die französische Arbeitsministerin Muriel Pénicaud kündigte am Dienstag in Paris eine Neuregelung an, mit der jährlich rund 33.000 Fachleute aus Mangelbranchen ins Land geholt werden sollen. Die Quoten sollen im Sommer des kommenden Jahres in Kraft treten und jährlich neu festgelegt werden.
Die Fachkräfte sollen nach Angaben der Ministerin zeitlich befristete Arbeitsvisa erhalten. Quoten pro Herkunftsland soll es demnach nicht geben. Vorbild seien Regelungen in Kanada und Australien, fügte sie hinzu. Premierminister Edouard Philippe will die Pläne am Mittwoch im Detail vorstellen.
Die Regierung will nach den Worten Pénicauds jedes Jahr eine Liste der Branchen vorlegen, in denen Fachkräftemangel herrscht. Nach Angaben der Zeitung «Le Parisien» werden etwa technische Zeichner, Automechaniker, Zimmerleute und Dachdecker in Frankreich händeringend gesucht. Aber auch Haushaltshilfen und Tierärzte gehören demnach zu Mangelberufen.
Die geplante Fachkräfte-Einwanderung sei «zahlenmässig recht bescheiden», sagte die Ministerin. Sie reagierte damit auf Vorwürfe von Rechtspopulisten, die Regierung stehe für eine unkontrollierte Einwanderung.
Über eine Quotenlösung für die Einwanderung wird in Frankreich bereits seit Jahren diskutiert. Besonders im bürgerlich-konservativen Lager hat die Idee Anhänger. Präsident Emmanuel Macron lehnte Quoten zunächst ab. Er gibt nun aber den Forderungen vieler Unternehmen nach, die keine Mitarbeiter finden.