Sogenannte «Pouches» enthalten keinen Tabak, aber viel Nikotin. Frankreich will die Beutel nun verbieten – und schaut auch auf andere Nikotinprodukte.
Nikotinbeutel
Nikotinbeutel werden laut der französischen Gesundheitsministerin besonders an Jugendliche vermarktet. (Illustration) - Robert Michael/dpa

Frankreich will die als «Pouches» bekannten und bei Jugendlichen beliebten Nikotinbeutel verbieten. «Das sind gefährliche Produkte, denn sie enthalten hohe Nikotindosen», sagte Gesundheitsministerin Geneviève Darrieussecq der Zeitung «Le Parisien». Ein Verbot solle in den kommenden Wochen veröffentlicht werden.

In Deutschland sind tabakfreie Nikotinbeutel bereits verboten, aber dennoch erhältlich und unter Jugendlichen verbreitet, wie es von Fachleuten der Tabakambulanz der Ludwig-Maximilians-Universität in München Ende Mai hiess. Einer gemeinsamen Studie mit dem Bundesamt für Risikobewertung (BfR) zufolge können die Beutel hohe Dosen Nikotin abgeben, zum Teils sogar höhere als Zigaretten. Die Beutel enthalten laut BfR ein Pulver, das aus Nikotinsalzen und Trägerstoffen besteht.

Vergiftungen durch Nikotin

«Ich bin sehr beunruhigt, denn die Kliniken für Vergiftungen erhalten mehr und mehr Anrufe von Jugendlichen wegen starker oder teils sehr starker Nikotinsyndrome, die im Zusammenhang mit dem Gebrauch von Pouches stehen», sagte die französische Ministerin. Die Symptome seien Erbrechen, Schüttelkrämpfe, niedriger Blutdruck und Bewusstseinsstörungen.

«Die Vermarktung dieses Produkts ist direkt an Jugendliche gerichtet», warnte Darrieussecq. Die jungen Menschen wolle man schützen. Neben den Beuteln, die am Zahnfleisch, unter der Zungen oder einfach im Mund platziert würden, will die Ministerin auch ähnliche Produkte verbieten, die als Kaugummis oder Kugeln daherkommen.

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